Mit der Ida-Ehre-Schule
3000 Menschen demonstrierten in der City
Sie kamen mit Fahnen und selbst gemalten Transparenten: Rund 3000 Menschen sind gestern in der City als Zeichen der Solidarität mit der Ida-Ehre-Schule auf die Straße gegangen. Das Motto der Demo: „Antifaschismus ist kein Verbrechen“.
Die Vorgänge an seiner Schule stecken Nuha (12) noch immer in den Knochen. „Ich finde es unmöglich, dass die AfD über ihre Plattform dazu aufruft, Leute zu verpetzen, weil sie eine Meinung haben“, sagt der Sechstklässler. Gemeint ist die umstrittene Melde-Website der AfD „Neutrale Schule Hamburg“.
Weil an der Ida-EhreSchule Aufkleber der vom Verfassungsschutz beobachteten „Antifa Altona Ost“mit Aufdrucken wie „FCK AfD“aufgetaucht waren, hatte die rechte Partei die Schulbehörde dazu gebracht, die Sticker zu entfernen. Das Thema hatte hamburgweit für Aufsehen gesorgt.
Aus Protest gegen die Vorgänge hatte die „Antifa Altona Ost“nun zur Demo aufgerufen. Zahlreiche Schüler verschiedener Schulen samt ihren Eltern kamen und versammelten sich um 15 Uhr am Neuen Pferdemarkt. Von dort aus zogen sie über die Feldstraße, den Valentinskamp und Jungfernstieg bis zum Rathaus.
„Je suis Antifa“, „Wir sind Antifaschisten“oder „Patrioten sind Idioten“stand auf den Schildern, die die Kinder und Jugendlichen in die Luft hielten. Auch Gewerkschafter und Vertreter von Parteien mischten sich unter die Demonstranten.
„Der Begriff Antifaschismus darf nicht kriminalisiert werden“, rief ein Schüler vom Lautsprecherwagen herab und kritisierte die von der AfD betriebene Gleichsetzung von „Antifa“mit Gewalt. „Das klare Bekenntnis zum Antifaschismus muss gesellschaftlicher Konsens sein“, so der Schüler. Er und mehrere Redner forderten die Schließung des „Denunzianten-Portals“.
Auch eine Lehrerin, die lieber anonym bleiben will, erklärte, sie sehe in dem AfD-Portal einen Einschüchterungsversuch, der das Ziel habe, das politische Engagement von Schülern im Keim zu ersticken.
Wiebke Hansen und Cornelia Templin, die ihre Söhne an der Ida-Ehre-Schule haben, betonten: „Wir sind stolz, dass unsere Kinder diese Schule besuchen, die wir genau wegen ihres Engagements gegen Rassismus ausgesucht haben.“
In einem Flugblatt, das die Eltern verteilten, heißt es: „Als Eltern unterstützen wir unsere Kinder und die LehrerInnen in ihrem Engagement gegen Faschismus und fordern eine klare Positionierung der Schulbehörde. Wehret den Anfängen!“