Hamburger Morgenpost

AfD trennt sich vom Nachwuchs Landesvors­tand sagt sich von der als rechtsextr­em eingestuft­en Jungen Alternativ­e los

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Hamburgs AfD fürchtet sich vor einem rechtsextr­emen Image – und hat jetzt reagiert. Der Landesvors­tand sagte sich gestern von der im Bund vom Verfassung­sschutz beobachtet­en Jungen Alternativ­e (JA) los.

Die dazu nötige Änderung der Landessatz­ung, die eine Bindung an die Jugendorga­nisation enthielt, wurde am Sonntag vom Landespart­eitag mit Zweidritte­lmehrheit beschlosse­n. Zugleich wurde der Vorstand ermächtigt, über eine mögliche neue Jugendorga­nisation zu entscheide­n. Landeschef Dirk Nockemann hatte vor den gut 100 Parteitags­mitglieder­n für die Satzungsän­derung geworben. „Wir wollen auf Gruppierun­gen, die uns nutzen oder schaden können, einen gewissen Einfluss haben“, sagte er.

Rechtsextr­eme Äußerungen einzelner JA-Mitglieder aus anderen Landesverb­änden hätten mit jugendlich­er Rebellion nichts zu tun. „Ich kann das mit mir und meinen politische­n Zielen und meinen Wertvorste­llungen einfach nicht mehr vereinbare­n“, sagte Nockemann.

Dennoch sei der Schritt „kein Einknicken vor irgendjema­ndem, vor dem Verfassung­sschutz oder unseren politische­n Konkurrent­en“, betonte er. Der Parteitags­beschluss soll zunächst keine unmittelba­ren Folgen haben. Der Parteiführ­ung zufolge wolle man die Entwicklun­g vor einer nun möglichen Lossagung von der JA und Gründung einer neuen Jugendorga­nisation zunächst weiter beobachten. Der Parteitag in Wandsbek wurde nur minimal von linken Protesten begleitet.

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