Erst glanzvoll, dann glücklich: Die DFB-Elf gewinnt 3:2 in den Niederlanden
Ein toller Auftakt der deutschen Nationalmannschaft in die EM-Qualifikation – 3:2 in Amsterdam gegen den Gruppenfavoriten Niederlande! Nach zuletzt viel Kritik kann Bundestrainer Joachim Löw erstmal durchatmen, auch wenn der Sieg nach einer brillanten ersten Hälfte am Ende recht spät und glücklich zustande kam.
Leroy Sané (23) und Serge Gnabry (23) trafen zur erstaunlichen 2:0-Pausenführung – zwei Kicker, die Löw im Sinn hatte, als er einen mutigen und emotionalen Auftritt in der Johan Cruijff ArenA forderte. Die Jungen sollten die Lethargie brechen, die „die Mannschaft“schon weit vor der blamablen WM 2018 ergriffen hatte. 45 Minuten lang stimmte die Mischung fast perfekt: Die Operation Neustart mit nur noch zwei Weltmeistern von 2014 (Manuel Neuer, Toni Kroos) begann mit einem Paukenschlag.
Doch wo Licht ist, ist auch Schatten: Nach der Pause brach die DFB-Elf unter dem niederländischen Dauerdruck fast zusammen, kassierte schnell zwei Gegentreffer – stabilisierte sich dann aber wieder und schlug in der 90. Minute zu, als Nico Schulz zum nicht mehr erwarteten Sieg traf. Ein Paukenschlag auch am Ende!
Klar, der Bundestrainer wirkt immer noch ein bisschen zu seinem Glück gezwungen. Der Abschied von vielen Weltmeistern verlief manchmal ungelenk und insgesamt nach dem Motto „Besser spät als nie“. Doch in Amsterdam sah es über weite Strecken so aus, als könnte Jogi Löw dieses Glück auch mit der nächsten Generation finden. Wer ihn schon abgeschrieben hat, sah sich zumindest gestern eines Besseren belehrt: Löw zeigte es – nochmal – allen.