Hamburger Morgenpost

„Der HSV hat Qualität“

Ex-Kapitän spricht über den Derbysieg, den Endspurt im Aufstiegsk­ampf und personelle Sorgen

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Wann immer die Zeit es zulässt, schaut sich Jarolim in Prag seinen HSV im TV an. Zuletzt hat er den 4:0-Derbysieg gegen St. Pauli gesehen. „Klar hätte ich das Spiel lieber in der Ersten Liga gesehen, aber es hat mir auch so viel Spaß gemacht. Der Präsident von St. Pauli hat ja vorher ganz schön Theater gemacht und erzählt, dass der Fußball-Gott dafür sorgen soll, dass der HSV nicht aufsteigt. So etwas macht man nicht. Vom HSV gab es auf dem Platz dann genau die richtige Antwort“, sagt Jarolim, der von St. Paulis Auftritt ziemlich enttäuscht war. „Die hatten Angst auf dem Platz.“

Sehr enttäusche­nd war für ihn dann eine Woche später auch die HSV-Niederlage gegen Darmstadt (2:3). „Das war ein bitterer Rückschlag, Gerade in einer Phase, wo man die Spiele eigentlich gewinnen sollte.“Sorgen, dass der HSV den direkten Wiederaufs­tieg auf der Zielgerade­n noch verspielen wird, macht Jarolim sich aber noch nicht. Er sagt: „Es ist alles knapp, viele Spiele sind ausgeglich­en. Der HSV muss es wie direkt nach dem Trainerwec­hsel machen und eine Serie starten. Dabei sind nur die Ergebnisse wichtig. Jetzt zu rechnen, wäre ein großer Fehler. Dass noch ein paar Spiele gewonnen werden müssen, ist doch ohnehin allen klar.“

Mit Kapitän Aaron Hunt (32, Faszienris­s) wird einer der wichtigste­n Spieler im Team in den nächsten Wochen fehlen. Für Jarolim ist das nicht ideal, aber auch kein großes Problem. „Natürlich ist Aaron wichtig für das Team. Er hat eine hohe Qualität, ist ein Spieler, der den Unterschie­d ausmacht. Trotzdem darf man jetzt nicht heulen, weil er nicht da ist. Man muss es akzeptiere­n. Der HSV hat auch ohne Hunt genug Qualität.“

Als Mannschaft soll der HSV den Hunt-Ausfall ersetzen. So wünscht es sich Jarolim. „Auch Lewis Holtby ist ja noch da. Der kann es jetzt in die Hand nehmen“, betont der Ex-Kapitän. Dass Holtby gerade vom Verein mitgeteilt wurde, dass er keinen neuen Vertrag bekommen wird, sieht Jarolim nicht als Schwächung. „Ich habe das in ähnlicher Form selber beim HSV erlebt. Das ist kein Problem. Lewis ist charakterl­ich so stark, es wird ihn jetzt nicht belasten. Das kann ich mir nicht vorstellen.“

Jetzt zu rechnen, wäre ein großer Fehler. Der HSV muss eine Serie starten. David Jarolim

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