Starke Männer ziemlich blass
„Rom“feierte Sonnabend eine laue Premiere am Thalia-Theater
„Wir brauchen einen starken Mann!“, rufen die Römer – und starke Männer haben sie zur Genüge bekommen. Im Thalia-Theater sind seit Sonnabend die Taten ein paar besonders prächtiger Exemplare zu erleben: „Rom“strickt drei thematisch verwandte Stücke von William Shakespeare aneinander: „Coriolan“, „Julius Cäsar“und „Antonius und Cleopatra“.
Immer geht es um das Verhältnis der Macht von Einzelnen zur Macht des Volkes, um den gefährlichen Weg einer Demokratie zur Alleinherrschaft. Regisseur Stefan Bachmann gibt jedem der drei Stücke etwa eine Dreiviertelstunde Zeit: ein Crashkurs in Geschichte, mit viel Stoff und einer Menge handelnden Personen. Damit das alles nicht zu unübersichtlich gerät, bleibt die Umsetzung eher statisch.
Zunächst treten die Schauspieler – allesamt Männer – als Statuen auf, später mit starren Masken. Sie bewegen sich vor allem auf einem riesigen Goldkeil, der ganz langsam mal in die eine, mal in die andere Richtung kippt. Dabei gibt es reichlich Handlung zu bewältigen (Schlachten, Intrigen, Morde – und eine fatale Liebe), und so reihen sich die Szenen zwar erzählerisch und groß in Worten, aber insgesamt ziemlich ereignisarm aneinander. Als Antikenpanorama bleibt „Rom“recht blass.
➤ Thalia-Theater: 28.3., 2., 6., 7.4. Karten 10-52 Euro, Tel. 32 81 44 44