„Ökotest“checkt 400 Zahncremes – und fast die Hälfte fällt durch!
Viele Pasten enthalten zu wenig Fluorid, Tester stellen auch bedenkliche Inhaltsstoffe fest
FRANKFURT/MAIN – Fünf Zahnpastatuben verbraucht jeder von uns durchschnittlich im Jahr. Das Angebot ist riesig. Doch welche Zahnpasta taugt wirklich? „Öko-Test“hat 400 Zahnpasten überprüft. Knapp jede zweite fällt durch. Und besonders die Naturkosmetik enttäuscht ...
Universal- und SensitivPasten, Cremes für weißere Zähne und Kinderzahnpasten – mit 400 getesteten Produkten durchleuchtete „ÖkoTest“so gut wie das komplette Angebot im Handel. Ergebnis: Gut ein Drittel aller Zahnpasten sind empfehlenswert. Allein 116 Produkte schnitten mit „sehr gut“ab – darunter die Reihen „Dentalux“von Lidl, „Diadent“von Netto und „Dontodent“von DM.
Doch fast jede zweite Zahnpasta im Test fiel durch. Ganze 199 Produkte bewerteten die Experten mit „mangelhaft“oder „ungenügend“. Ihr Hauptproblem: In 85 getesteten Zahnpasten für Erwachsene steckt kein oder zu wenig Fluorid, das laut „Öko-Test“vor Kariesbefall schützt. Unter den betroffenen Produkten sind auch 51 Naturkosmetik-Produkte. Rühmliche Ausnahmen sind etwa die „Alterra Zahncreme BioMinze“(Rossmann, 1,49 Euro/75 ml) oder „Alverde 5 in 1 Zahncreme Nanaminze“bei DM (1,75 Euro/75 ml).
Problematisch auch die Inhaltsstoffe: Rund jede vierte Zahnpasta enthielt Natriumlaurylsulfat. Der sich daraus bildende Schaum soll helfen, Essensreste und Zahnbelag wegzuspülen. Die Substanz gilt jedoch als aggressiv, kann die Schleimhäute reizen. 91 getestete Zahnpasten enthielten Polyethylenglykole und chemisch verwandte Stoffe (PEG). Sie können die Schleimhäute durchlässiger für Fremdstoffe machen.
Bei Zahnpasta für weißere Zähne ist „Öko-Test“skeptisch. Hersteller informieren nicht, dass das Aufhell-Ergebnis von der natürlichen Zahnfarbe abhängt, wiesen auch kaum Studien zu den Effekten ihrer Pasten vor. Alle Test-Ergebnisse sind gratis im Internet unter www.oekotest.de abrufbar.