Neue Chance für Jungstar Wintzheimer
Legt er heute nach?
Es sind die Endspielwochen im Volkspark. Heute gegen Aue muss der HSV seinen Punkt aus Köln (1:1) vergolden – ansonsten gibt es wieder lange Gesichter. Wer aber soll Hamburg nach zwei Heimpleiten in Folge zum Sieg schießen? Hannes Wolf pokert bis zum Schluss.
Seinen Humor hat er noch nicht verloren. Warum auch? Welche Schlüsse er aus den jüngsten Heimpleiten gegen Darmstadt (2:3) und Magdeburg (1:2) gezogen habe, wurde Wolf am Freitag gefragt und antwortete augenzwinkernd. „Dass du die 93. Minute besser spielst, wäre einer der Schlüsse“, erklärte der Trainer und erinnerte mit Grausen daran, dass beide Partien in der Nachspielzeit verloren gingen. Daran kann er nichts mehr ändern. So steht eine andere Frage im Vordergrund: Wer soll heute Aue das Licht ausknipsen? Damit der Last-MinuteSchock diesmal ausbleibt?
Ab 13 Uhr wird Wolf die Frage beantworten – mit PierreMichel Lasogga oder Manuel Wintzheimer! Lasogga, mit 19 Pflichtspieltoren bester HSVSaison-Schütze, ist wieder fit. Wintzheimer hat nach seinem Tor in Köln Oberwasser, durfte beim Abschlusstraining über weite Teile in der Startelf ran. Ein Fingerzeig?
Alles spricht dafür, dass nur Lasogga Wintzheimer ausbremsen kann. Wolf traut dem Youngster zu, auf der Zielgeraden der Saison mehr als nur eine Alternative zu sein. „Möglich ist das“, so der Trainer, der Wintzheimers Ausgleich in Köln als „nächsten großen Schritt in seiner Karriere“bezeichnet. Der Trainer betonte aber auch: „Wir sind trotzdem sehr froh, dass Pierre voll trainiert hat.“
Wer darf heute ran? Die Tendenz geht wohl in Richtung Lasogga. Wintzheimer könnte, wenn es eng wird, wieder als Joker kommen. Grundsätzlich weiß Wolf es zu schätzen, dass er überhaupt mal wieder die Qual der Wahl hat. Mit den zuletzt angeschlagenen Lasogga, Aaron Hunt, Hee-Chan Hwang und dem entsperrten Lewis Holtby sind vier erfahrene Profis wieder dabei. „Wir bekommen eine Breite zurück und können auch bei den Wechseln mal wieder nachlegen“, sagt der Trainer.
Die Endspielwochen des HSV. Jeder Ausrutscher könnte ab sofort entscheidend sein. „Der Druck ist da“, weiß Wolf. „Ich halte nichts davon, zu sagen, dass es nur Fußball ist. Es geht um viel!“Heute, gegen 14.50 Uhr, will der HSV einen Schritt weiter sein. Nicht nur nach 90, sondern auch nach 93 Minuten. Vor allem dann.