Hamburger Morgenpost

Auf den Straßen von Hamburg

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Wohnung hat, ist das selbstvers­tändlich mit einem Badezimmer­gang erledigt.

Seit genau drei Jahren wohne ich jetzt in meiner Wohnung. Das Bad zu benutzen, ganz in Ruhe, nur für mich. Das kann ich als Luxus wertschätz­en. Genauso, wie ich gerade vom Schreiben lebe. Stift und Papier sind unersetzli­ch. Das Wichtigste, was ich besitze, sind meine Gedanken und meine Ideen.

Jede Veränderun­g fängt bei einem selbst an. Ich habe angefangen, die Wahrheit zu sagen. Ich war ehrlich zu mir und zu anderen. Außerdem habe ich Gutes getan – und ich kann gewiss sagen, dass man Gutes erhält, wenn man Gutes gibt. Diese Kombinatio­n ist ein Schlüssel. Alles Gute kommt zu denen, die echt sind.

Es gibt in Hamburg Duschplätz­e für Obdachlose. Es sind aber zu wenige. Die noch größere Hürde ist, dass die Menschen sich nicht trauen, diese Anlaufstel­len aufzusuche­n. Die Scham hindert sie. Der Bus kann etwas verändern. Die Menschen können duschen und bekommen frische Kleidung. Wir haben ihn am Mittwoch von der Hochbahn übergeben bekommen. Das war ein besonderer Tag. Ein Gedanke, der auf der Straße entstand, wurde ganz real.

Gemeinsam kann man viel erreichen. Einen Dank auch an die vielen Spender bisher. In einer Crowdfundi­ng-Aktion versuchen wir Geld für den Umbau zu sammeln. Es sind bereits 120 000 Euro zusammenge­kommen. Wir benötigen 140 000 Euro. Dafür haben wir noch bis zum 26. April Zeit. Wer uns helfen will: gobanyo.org

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