E-Fahrzeuge und autofreie Spiele
„Zeit der goldenen Steaks vorbei“
Völlig losgelöst vom FC St. Pauli machen sich Andreas Rettig, Sportchef und Geschäftsführer, sowie die anderen Verantwortlichen des Zweitligisten Gedanken um die Zukunft des Fußballs.
Um der teilweise irrsinnigen Geldverschwendung für Spielertransfers und Berater-Honorare sowie der Entfernung der Fans von ihrem geliebten Sport entgegenzuwirken, will sich der Kiezklub für mehr Nachhaltigkeit einsetzen. Das Streben nach Umsatz- und Gewinnsteigerung sollte nicht mehr das alleinige Ziel sein: „Die Zeit der goldenen Steaks ist vorbei.“
Rettig plädiert dafür, außer sportlichen, infrastrukturellen, medialen und wirtschaftlichen Parametern auch die gesellschaftliche Verantwortung im Lizenzierungsverfahren zu verankern. Beispiele könnten nicht nur sozialverträgliche Ticketpreise, sondern auch Elektrofahrzeuge im Fuhrpark oder ein autofreier Spieltag sein. Mit einer umweltfreundlicheren Neuausrichtung ließen sich auch neue Sponsoren gewinnen: „Der Strategiewechsel führt dazu, dass auch andere Investoren davon profitieren können.“Ebenfalls ein Thema: Die Energieverschwendung durch das Anschalten des Flutlichts selbst bei Mittagsspielen bei Sonnenschein, was die Qualität der TV-Bilder optimieren soll. Rettig über seine „Visionen“: „Daran glaube ich, auch wenn man uns jetzt vielleicht wieder zerreißen wird als Träumer vom Dienst.“
Durchaus machbar scheint dagegen ein Plan der BraunWeißen zu sein: Sie denken über eine Eckbebauung zwischen Haupt- und Nordtribüne nach. Dort sollen vor allem Büroflächen entstehen. Kostenschätzungen und Entwürfe soll es bereits geben.