Hamburger Morgenpost

Knolle statt Knöllchen

Verkehrs-Allianz fordert erhöhte Bußgelder für Falschpark­er – die Rede ist von 100 Euro

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Mit drastische­n Mitteln will eine Verkehrs-Allianz gegen Falschpark­er vorgehen. Mindestens 100 Euro Bußgeld und ein Punkt in Flensburg sollen für die Verkehrssü­nder fällig werden. Das fordert ein Verbändebü­ndnis aus Umweltschu­tz, Verkehr, Fahrradind­ustrie, Verkehrssi­cherheit, Carsharing sowie für Menschen mit Behinderun­gen.

Unter dem Motto „Knolle statt Knöllchen“startete das Bündnis jetzt eine OnlinePeti­tion gegen Falschpark­er unter www.change.org/ Knollestat­tKnoellche­n. Dort heißt es: Die abschrecke­nde Wirkung des hohen Bußgelds würde das Verkehrsch­aos in den Städten verringern, die Verkehrssi­cherheit für Fußgänger und Radfahrer erhöhen und damit die Verkehrswe­nde voranbring­en.

„Wirksame Bußgelder sorgen dafür, dass die Regeln im Verkehr eingehalte­n werden und Autos im öffentlich­en Raum an Dominanz verlieren. Im Moment erhalten Falschpark­er im Schnitt ein Bußgeld von gerade einmal 20 Euro. Das hat keine abschrecke­nde Wirkung“, sagt Kerstin Haarmann, Bundesvors­itzende des ökologisch­en Verkehrscl­ubs VCD.

Die Forderung des Bündnisses mag zwar gut gemeint sein, doch mit der Realität im Straßenver­kehr hat sie nur wenig zu tun. Denn eine simple Bußgeld-Erhöhung als großartige erzieheris­che Maßnahme hat bislang noch keinen durchgreif­enden Erfolg gebracht. Es wird weiterhin während der Fahrt mit dem Handy telefonier­t, es wird sich weiterhin mit Alkohol ans Steuer gesetzt und es wird immer noch gedrängelt und gerast. Deshalb dürfte eine 100-Euro-Strafe nicht allzu viel an der Parkmoral ändern.

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Ein höheres Bußgeld soll Autofahrer vom Falschpark­en abschrecke­n.

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