Siri, Alexa und Co. sind sexistisch
Dialoge mit Sprachassistenten verstärken Vorurteile gegen Frauen
BERLIN - Es kann so einfach sein, seinem Sprach-Assistenten eine Frage zu stellen und ratzfatz eine Antwort zu erhalten. „Okay Google, wie wird das Wetter morgen?“Die Antwort kommt umgehend aus dem Lautsprecher, niemand muss noch lästig die Tastatur bedienen oder die App aktivieren, das kann der Sprach-Assistent auch alleine. Oder besser: die Sprach-Assistentin!
Es gibt keine konkreten Zahlen, ob die männliche oder die weibliche Stimme bevorzugt wird, bei vielen Geräten ist allerdings die weibliche Stimme voreingestellt. Warum? Dazu äußern sich die Tech-Giganten ungern. Im vergangenen Jahr erklärte Microsoft immerhin, dass man im Unternehmen intensiv darüber diskutiert habe, welche Persönlichkeit passen würde. Die Manager kamen zu dem Ergebnis, dass eine bestimmte Wärme der weiblichen Stimme, die mit Hilfsbereitschaft verbunden werde, genau zu dem passen würde, was die Technik leisten solle. Woraufhin Kritiker empfahlen, empathische männliche Computerstimmen zu entwickeln.
Die UNESCO hat sich einen anderen Aspekt vorgenommen. In einem Bericht bemängelt die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur, die Systeme würden nicht adäquat auf sexuelle Beschimpfungen reagieren. Die vorrangig mit weiblichen Stimmen ausgestatteten Assistenzsysteme von Apple, Microsoft, Google und Amazon würden durch ihre Reaktionen Geschlechtervorurteile fördern.
Der Bericht trägt den Titel „Ich würde erröten, wenn ich könnte“. Mit diesem Satz hat beispielsweise Siri (Apple)