Feuerwehr löscht Küchenbrand
Der brutale Mord von Montag war nicht das erste Gewaltdelikt mit tödlichem Ausgang in dem verwahrlosten GebGude
Mit zwei Löschzügen musste die Feuerwehr am Dienstagabend zum Kanzlershofer Weg ausrücken. Im Obergeschoss eines Reihenhauses war in der Küche ein Brand ausgebrochen. Dichte Rauchschwaden zogen durch die Räume. Die Retter brachten die Flammen rasch unter Kontrolle und konnten so ein Ausbreiten des Feuers verhindern. Dennoch entstand großer Sachschaden durch den Ruß. Es gab keine Verletzten. Die Polizei ermittelt die Brandursache.
Von DANIEL GÖZÜBÜYÜK UND RÜDIGER GÄRTNER
Jeder, der aus dem Osten Hamburgs kommt, kennt ihn: den weißen Wohnblock an der B5 in Billstedt, wo unter anderem das Hotel „Panorama“seinen Gästen einen guten Aufenthalt wünscht. Auf der hinteren Seite des Gebäudekomplexes: 130 Wohnungen – klein, spärlich eingerichtet.
In einer Wohnung im ersten Stock wurde am Montag die Leiche eines 39-Jährigen gefunden, der mutmaßlich von seinem Zechkumpan Marciej W. getötet wurde (MOPO berichtete). Nicht das erste Mal, dass dort ein Verbrechen begangen wurde. Die MOPO besuchte das unheimliche Haus an der Billstedter Hauptstraße.
Die silberne Klingelleiste ist verrostet, genau wie die dunklen Briefkästen im Eingangsbereich, der von einer schmierigen Glastür geschützt wird. Dort unten liegt noch zerkratzter Linoleumboden, in den oberen Stockwerken ein verfilzter, fleckiger Teppich. Riechen tut’s und das in den meisten Etagen nicht nach Essen.
An der Tür des Opfers haften dunkle Reste von Grafitpulver. Eine Methode der Kriminalpolizisten, um Fingerabdrücke zu erkennen und zu sichern. Öffnen lässt sich die Tür nicht mehr – sie wurde versiegelt.
Am Montag soll Marciej W. hier seinen Kollegen getötet haben. Nach ersten Erkenntnissen im Laufe eines Streits, mit stumpfer Gewalt. Kein Messer, keine Waffe – der 41-Jährige soll so lange auf seinen Freund haben, bis aufhörte zu atmen.
Danach meldete Marciej W. sein eigenes Verbrechen sturzbetrunken bei der Polizei. Nachdem die seine wirren Aussagen überprüft hatte, wurde er festgenommen. Mittlerweile sitzt er in Untersuchungshaft, wartet dort auf seinen Prozess.
Die schreckliche Tat vom Montag – sie ist längst nicht die erste Straftat, die in dem Gruselhaus an der B5 passiert ist: In den 80ern kämpfte die Polizei hier gegen ein großes Drogenproblem, beinahe täglich mussten Streifen die Adresse an der Schnellstraße anfahren.
Im selben Jahrzehnt sorgte ein Mord in dem Gebäude für Aufsehen: Auch damals brachte ein Mann seinen Kollegen um. Die Tat war eingeschlagen dieser
Ein Gebäude mit Vergangenheit: In den 80er Jahren kämpfte die Polizei hier gegen ein großes Drogenproblem.
blutiger und brutaler: Nach MOPO-Information schnitt der Täter damals seinem Opfer mit einer stumpfen Klinge den Kopf ab und legte ihn in die Toilettenschüssel. Heute kann sich niemand mehr an die grausame Tat