„Aue-Spion“Drews warnt den HSV
Er coachte und rettete die „Veilchen“. Zwei Spieler hebt er besonders hervor
Sein Rat dürfte an diesem Wochenende im Volkspark Gold wert sein: U21-Coach Hannes Drews kennt den kommenden Gegner Erzgebirge Aue (Sonntag, 13.30 Uhr) besser als jeder andere beim HSV.
In der Saison 2017/18 war Drews Cheftrainer der „Veilchen“, schaffte in einer dramatischen Relegation den Klassenerhalt. „Ich hatte eine super Zeit im Erzgebirge, in einer verrückten Saison haben wir 40 Punkte geholt. Mit einem Sieg im letzten Spiel wären wir Neunter oder Zehnter geworden – so mussten wir in die Relegation. Es war brutal eng“, sagt Drews im Gespräch mit der MOPO. Nach der emotionalen Rettung bat er den Auer Präsidenten Helge Leonhardt um eine Vertragsauflösung. „Ich habe damals aus persönlichen Gründen aufgehört. Ich hätte grundsätzlich gerne weitergemacht, der Verein auch mit mir, denke ich“, erklärt Drews.
Nach Aue hat der 37-Jährige noch immer einen engen Draht. „Es sind in dieser Zeit einige Freundschaften entstanden. Unter anderem bin ich mit dem Torwarttrainer Max Urwantschky befreundet, habe auch noch Kontakt zu einigen Spielern. Im Dezember letzten Jahres war ich das letzte Mal im Erzgebirge.“
Dass Aue trotz der bescheidenen Möglichkeiten auch im Jahr nach seinem Abschied souverän die Klasse gehalten hat und aktuell stark in die Saison gestartet ist, überrascht den Nachwuchscoach nicht: „Da wird sehr viel Zeit und Herzblut hineingesteckt.“Besonders auf zwei Spieler sollten die Hamburger aufpassen: „Martin Männel ist ein super Torwart, ein richtiges Auer Urgestein. Er hält allen im Verein den Rücken frei“, so Drews, der den aktuell stärksten Spieler im Kader des kommenden Gegners noch selbst dorthin gelockt hatte: „Jan Hochscheidt macht aktuell einfach den Unterschied. Ich hatte damals noch den Kontakt hergestellt und die Gespräche mit ihm aufgenommen. Er hat einen super Abschluss und ist sehr lauffreudig.“
Taktik-Tipps sollte Dieter Hecking vom Coach der „Zwoten“aber nicht erwarten. „Dafür ist es zu lange her. Die Spielidee wird sich noch mal geändert haben, das ist normal. Aber ich maße mir da kein Urteil an.“
Drews’ Start in Hamburg verlief nach zwei Startsiegen zuletzt mit sieben sieglosen Spielen in Folge eher holprig: „Wir haben wichtige Spieler verloren, das ist einer der Gründe für die aktuelle Delle. Wir können das alles realistisch einschätzen.“Im Duell gegen Eintracht Norderstedt will die „Zwote“am Sonntag (14 Uhr) wieder auf Kurs kommen. Deshalb verpasst Drews das große Wiedersehen. „Da ist unser Spiel wichtiger.“