Auf die Derby-Pleite hat er angestoßen
Ex-St. Pauli-Kapitän ist heiß aufs Hamburg-Spiel
Er war jahrelang Frontman beim FC St. Pauli, zuletzt sogar der Kapitän – bis er 2017 wegen mangelnder Wertschätzung zu Dynamo Dresden wechselte. Seit Beginn dieser Saison ist Sören Gonther (32) Abwehrchef bei HSV-Gegner Aue.
Klar, dass er beim Derby genau hingesehen hat. Gonther: „Ich habe mit Freunden bei mir zu Hause geguckt und nach dem Sieg meiner Ex-Kollegen mit einem Bierchen angestoßen.“St. Paulis 2:0 sei absolut verdient gewesen. „Ich war überrascht, dass die Jungs einen so starken Auftritt aufs Parkett gelegt haben.“
Gern wäre er selbst dabei gewesen. „Ein Derby fehlt mir noch in meiner Vita. Ich hätte mir in meiner Zeit in Hamburg gewünscht, dass der HSV gegen uns antreten muss.“Für das Spiel am Sonntag im Volksparkstadion ist er deshalb besonders motiviert. „Für mich ist das mein persönliches kleines Derby.“
Den HSV sieht Gonther als Bundesliga-Aufsteiger Nummer eins: „Er wird Erster, ich halte ihn für stärker als Stuttgart. Dieter Hecking ist einer der besten Trainer der Liga, auch die Verpflichtung von Jonas Boldt war eine gute Entscheidung. Beide haben für den besten Kader aller Konkurrenten gesorgt.“An seinem Urteil über die Rothosen kann auch die eher schwache Leistung gegen St. Pauli nichts ändern. „Ein Derby kann man immer mal verlieren. Und es war ja auch nicht so, dass der HSV keine Chancen hatte.“
Gonther wird es am Sonntag oft mit Stürmer Lukas Hinterseer zu tun bekommen. „Er ist ein ekliger Gegenspieler, der dir im Strafraum ständig auf den Füßen steht und überall auftaucht. Den darfst du keine Sekunde aus den Augen lassen.“
Der HSV scheint übermächtig. Gleichwohl will Gonther mit Aue siegen! Was ihm Mut macht: „Viele sagten bestimmt: ,Da kommt das kleine Aue – die müssen wir wegschrubben.’ Aber genau das ist unsere Chance. Wir kommen mit breiter Brust nach Hamburg.“