„Ich hä gern f St. Pau gespie
In der MOPO spricht Os über Anwerbungsversuche und das bevorste
BUTTJE ROSENFELD UND STEFAN KRAUSE Nach dem Stadtderby ist vor dem Nordderby: Der FC St. Pauli will das überragende 2:0 gegen den HSV am Sonntag beim VfL Osnabrück vergolden. Das wird schwer. Denn Trainer Daniel Thioune (45) hat aus dem alten Rivalen eine spielstarke Einheit geformt.
Das Osnabrücker Urgestein hat sich gerade vor Ort das 0:0 in der Champions League von Borussia Dortmund gegen den FC Barcelona angesehen. Mit BVB-Nationalspieler Marco Reus hat er einst in Ahlen zusammengespielt. Sein Urteil: „Das war eine zähe Partie.“
Dagegen schwärmt er von St. Paulis Sieg im Hamburg-Duell, das er im TV verfolgte: „Das hat Spaß gemacht. Eine derart hohe Intensität hatte ich nicht ganz so erwartet. Beide Mannschaften sind jeweils 120 Kilometer gelaufen.“Besonders imponierten ihm zwei Kiezkicker: „Mats Möller Daehli rannte wie ein Duracell-Hase hin und her, und Marvin Knoll sah am Ende mit seinen vielen Einschusslöchern aus, als wäre er gerade aus dem Saloon gekommen.“
Thioune zollt den BraunWeißen große Anerkennung: „Es hat die Mannschaft gewonnen, die es mehr gewollt hat. Wenn St. Pauli mit einer ähnlich hohen Intensität bei uns spielt, dann müssen wir an unsere Leistungsgrenze gehen, um Paroli bieten zu können.“
Mit St. Pauli hatte Thioune stets viele Berührungspunkte. So gehören die ehemaligen Profis wie Simon Henzler, Babacar N’Diaye, Marcel Rath oder Catalin Racanel zu seinem Freundes- oder Bekanntenkreis. Der frühere Angriffsspieler musste als Aktiver mehrfach gegen St. Pauli ran. An zwei Siege kann er sich besonders gut erinnern. Mit Lübeck gewann er 2002 mit 6:0, steuerte als Einwechselspieler ein Tor zum Hamburger Debakel bei. Sein Trainer damals: der heutige HSV-Coach Dieter Hecking. Den hat er als erfolgreichen Bundesligatrainer wahrgenommen, „der große Spuren hinterlassen hat“. Schmunzelnd fügt Thioune hinzu: „Aber Dieter geht zum Lachen immer noch in den Keller, das hat er nicht verlernt. Und wenn er die Augenbrauen hochzieht, kriege ich immer noch Angst.“