Wenn Heinz Strunk strippt und der Kiez vibriert
Sexy, wild und legendär: Zehn Tipps fürs Kunst-Programm des Reeperbahn-Festivals
90 Locations und mehr als 600 Konzerte: Das Reeperbahn-Festival (RBF), das gestern Abend im Operettenhaus eröffnet wurde, kann einem ganz schön die Schuhe ausziehen mit seinem Angebot. 48 000 Musik-Fans und Branchen-Nerds sollen laut RBF-Macher bis Sonnabend auf dem Kiez unterwegs sein. Und weil selbst die nicht ununterbrochen Musik hören können, gibt’s auch in diesem Jahr wieder ein starkes Kulturprogramm. ➤ Kunst: Heinz Strunk als Erotik-Model?! Sachen gibt’s, die gibt’s gar nicht – die 13 „sexy Pics“(Eigenauskunft!) des Entertainers und Erfolgs-Autors zum Beispiel, die im Festival-Village auf dem Heiligengeistfeld ausgestellt sind (täglich 12.30-21 Uhr). Fotografiert hat die Reihe „Fantasies 40 Plus“der Hamburger Dennis Dirksen. Ein Festival im Festival bietet die Kooperation mit der Affenfaust-Galerie: In der „Knotenpunkt“Gruppenausstellung an der Paul-Roosen-Straße zeigen mehr als 40 internationale Künstler ihre Werke (20.9., 19-24 Uhr; 21.9., 13-19 Uhr). Mit 1010 (sprich: Ten-ten) bespielt außerdem einer der Affenfaust-Künstler das Festival-Village. Dort ist täglich zwischen 12.30 und 21 Uhr eine interaktive Installation zu sehen. Und wer sich bisher noch nicht die Werke der Musikerin, Künstlerin und „Anchor Award“-Jurorin Peaches im Kunstverein angesehen hat, kann sich heute und morgen Führungen anschließen (je 17 Uhr, Klosterwall 23).
➤ Lesungen: Hier kommt all das zusammen, was das RBF so einzigartig macht: Musik, Fans – und St. Pauli! So feiert „Spiegel“-Autorin und SuperFan Anja Rützel die Premiere ihres im Oktober erscheinenden Buchs über Take That (20.9., 18 Uhr, Imperial-Theater). Und Kiez-Wirt Daniel Schmidt liest im Festival-Village aus „Elbschlosskeller – Kein Roman“(21.9., 16.30 Uhr, Cinema).
➤ Film: Kino-Fans staunten nicht schlecht, als im RBFProgramm eine Preview von „Joker“(offizieller Start: 10.10.) aufploppte. Für die Veranstaltung müssen sich Festivalbesucher anmelden (21.9., 19.30 Uhr; Infos auf der RBF-Seite), die Platzkapazität ist begrenzt. Einfacher ist es da vermutlich, sich beispielsweise eine Doku über eine wahre Legende anzusehen: „David Crosby: Remember My Name“läuft am 20.9. im East-Cinema (20.45 Uhr).
➤ Video-Kunst: Für diese Welturaufführung muss man ein bisschen reisen – der Trip lohnt sich aber allemal: Im Planenatrium gibt’s Ólafur Arnalds’ RBF-Auftragsproduktion „Ekki Hugsa 360°“.
Kein Livekonzert, sondern faszinierende Video-Kunst mit Musik (je 18 Uhr).
➤ Umsonst und draußen: Auch 2019 ist „Flatstock“wieder mit vielen internationalen Poster-Künstlern auf dem Spielbudenplatz zu Gast. Zutritt auch für Besucher ohne Ticket (je 14-23 Uhr)!
➤ Reeperbahn-Festival: bis 21.9., Tagesticket ab 45 Euro