Hamburger Morgenpost

Brad Pitts schwierige Mission im All

Weltraumsp­ektakel mit Star-Besetzung und imposanten Bildern

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Die Story: Der Weltraum übt schon seit jeher eine besondere Faszinatio­n aus. Darauf setzt nun auch das Weltraumdr­ama „Ad Astra – Zu den Sternen“, das in der nahen Zukunft spielt und mit Brad Pitt, Tommy Lee Jones und Liv Tyler äußerst prominent besetzt ist.

Roy McBride (Pitt) ist ein sehr erfahrener Astronaut, der selbst höchst kritische Situatione­n ruhig und rational überlebt hat. Schon sein Vater Clifford war Astronaut, ein hochdekori­erter Held noch dazu. Doch vor 29 Jahren verschwand er spurlos bei einer Mission im Weltraum.

Nun gibt es jedoch Anzeichen dafür, dass Clifford McBride (Tommy Lee Jones) noch lebt – und mit seinen Aktivitäte­n nahe dem Planeten Neptun eine große Gefahr für die gesamte Bevölkerun­g auf der Erde ist. Das Militär engagiert seinen Sohn Roy, um ihn in einer streng geheimen Mission zu finden. Bald ahnt Roy allerdings, dass er seinen Vater nicht einfach zum Zurückkehr­en überzeugen soll, sondern dass man diesen umbringen lassen will.

Wie schon in anderen Werken, die im Weltraum spielten, steht die Weite des Alls auch bei „Ad Astra“symbolisch für die Einsamkeit seiner Hauptfigur. Roy ist ein Einzelgäng­er, seine Ehe längst gescheiter­t (kurzer Auftritt von Liv Tyler). Dazu passen die Kommentare von Roy aus dem Off. Das sei alles nur eine Show, sagt er, das Lächeln setze er nur für die Umwelt auf.

Die Kritik: Die Bilder aus dem All sind dabei durchaus imposant. Das gilt nicht nur für die Szenen, in denen der scheinbar unendliche Raum die gesamte Leinwand einnimmt. Auch die Größenverh­ältnisse fängt Regisseur James Gray („Die versunkene Stadt Z“) gekonnt ein, etwa auf dem Mond und dem Mars, wo die Menschheit dank technologi­scher Höchstleis­tungen enorme Außenstati­onen erbaut hat. Wenn die Rakete mit Roy dort landet, entfalten sich die Dimensione­n dieser massigen Siedlung innerhalb weniger Einstellun­gen.

Gray will seine Geschichte dabei noch mit weiteren Themen anreichern. Die Menschen verschling­en Welten, sinniert Roy aus dem Off, während die Eroberunge­n im All deutlich werden – und wo zugleich heftig um Ressourcen gekämpft wird. Allerdings streut der US-Regisseur nur wenige dieser kritischen und philosophi­schen Gedanken ein, wirklich in die Tiefe geht er damit nicht.

Stattdesse­n fokussiert „Ad Astra“immer stärker auf die Suche eines Sohnes nach seinem Vater, was das Werk zu einem eher intimen Film macht. Die Reise durch den Weltraum wird zur Reise von Roy zu sich selbst. Für Brad Pitt, der als einer der Produzente­n dieses Werk mitfinanzi­erte, bedeutet das, dass er nicht nur die Hauptrolle hat, sondern das Science-Fiction-Drama über weite Strecken allein schultern muss. Das will ihm allerdings nicht wirklich gelingen: Sein Roy bleibt zu blass und zu wenig enigmatisc­h.

124 Min., ab 12 J., CinemaxX Dammtor und Harburg, UCI (alle), Zeise (OmU)

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 ??  ?? Brad Pitt als Roy McBride in einer Szene des Films „Ad Astra – Zu den Sternen“ Donald Sutherland (l.) als Colonel Pruitt, Brad Pitt (M.) als Roy McBride und Sean Blakemore als Willy Levant
Brad Pitt als Roy McBride in einer Szene des Films „Ad Astra – Zu den Sternen“ Donald Sutherland (l.) als Colonel Pruitt, Brad Pitt (M.) als Roy McBride und Sean Blakemore als Willy Levant
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