Hamburger Morgenpost

Und wer darf nun auf den SPD-Chefsessel?

Die Kandidaten­tour für den Parteivors­itz ist beendet – jetzt dürfen die Mitglieder wählen

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Jetzt geht es los: Von heute an können die gut 425 000 SPD-Mitglieder über die künftige Führung abstimmen. Sie dürfen zwischen zwölf verbleiben­den Kandidatin­nen und Kandidaten in sechs Duos entscheide­n. Der Stuhl des oder der Parteichef­in ist seit dem Rücktritt von Andrea Nahles nur provisoris­ch besetzt. Da die Partei künftig von einem Duo aus einer Frau und einem Mann geführt werden soll, braucht es ein größeres Möbelstück: eine Couch vielleicht.

Viele in der Partei glauben, es werde am Ende Vizekanzle­r und Bundesfina­nzminister Olaf Scholz sein, für den sich die Mitglieder entscheide­n. Scholz kandidiert im Duo mit der Brandenbur­ger Politikeri­n Klara Geywitz. Bei den 23 Regionalko­nferenzen hat der nüchterne Hamburger allerdings keine Begeisteru­ngsstürme ausgelöst. Das hat sicher etwas mit seiner spröden Art zu tun. Und damit, dass er der wichtigste Vertreter der großen Koalition ist.

Als aussichtsr­eichster Anti-Scholz wird der frühere nordrhein-westfälisc­he Finanzmini­ster Norbert Walter-Borjans gehandelt. Er hat in seiner Amtszeit für den Staat SteuerCDs aufgekauft, um Steuersünd­er zum Zahlen zu bewegen oder dingfest zu machen. Walter-Borjans tritt mit der Bundestags­abgeordnet­en Saskia Esken an.

Wenn sich zwei Duos streiten, freut sich dann das dritte? Mit schwungvol­len Auftritten haben Außenstaat­sminister Michael Roth und die frühere NRWFamilie­nministeri­n Christina Kampmann viele Genossen begeistert.

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