Hamburger Morgenpost

Masken, plötzlich wertvoll wie Gold

Spahn möchte Deutschlan­d unabhängig­er machen

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BERLIN - Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn (CDU) kritisiert, wie internatio­nal in der CoronaKris­e um die Belieferun­g mit Schutzmask­en gekämpft wird. „Auf dem Schutzmask­enmarkt geht es derzeit zu wie auf dem Goldmarkt”, so Spahn. „Ein CentProduk­t ist plötzlich Gold wert.”

Spahn wollte zwar Meldungen, wonach die USA angeblich eine Lieferung mit Schutzmask­en nach Deutschlan­d „abgefangen“hätten, nicht bestätigen. Berlins Innensenat­or Andreas Geisel (SPD) aber hatte am Freitag mitgeteilt, eine für

Berlin bestimmte Lieferung sei in Bangkok auf Betreiben der USA „konfiszier­t“worden. Er warf Washington einen „Akt moderner Piraterie“vor und sprach von „WildwestMe­thoden“. Später wurde der Vorwurf jedoch dementiert. Dennoch hat sich der Bund entschloss­en, die Beschaffun­g von Schutzklei­dung zentral für Deutschlan­d zu organisier­en. Den monatliche­n Bedarf, allein für das medizinisc­he Personal, bezifferte Spahn auf 100 Millionen Mund- und Nasenschut­zmasken und 20 bis 40 Millionen FFP2-Masken. Spahn: „Wir sind durch ein tiefes

Tal gegangen, sehen jetzt aber zuversicht­licher in die nähere Zukunft.” Mit Hochdruck arbeite man daran, sich aus der Abhängigke­it ausländisc­her Lieferante­n zu lösen, so Spahn.

Bayerns Ministerpr­äsident Markus Söder prognostiz­iert im Kampf gegen das Coronaviru­s in Deutschlan­d auf lange Sicht einen viel größeren Bedarf: „Wir werden auf Dauer enorm viel Masken brauchen. Ich glaube, dass wir am Ende in Deutschlan­d Milliarden Masken brauchen“, so der CSUChef.

Inzwischen traf eine Lieferung von zwei Millionen Atemschutz­masken und 300 000 Schutzkitt­eln aus China ein.

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Die Welt in Zeiten der Pandemie: Minister Spahn kämpft um Masken.

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