Hamburger Morgenpost

Darf man beim Training zugucken?

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Nein, das Training findet erst mal nur unter Ausschluss der Öffentlich­keit statt. Da dies auf den Trainingsp­lätzen im Volkspark immer nur bedingt möglich ist, werden alle Einheiten nun erst mal auf den Rasen des Volksparks­tadions verlegt. Ein Besuch des HSV-Trainings ist damit für Fans und Besucher unmöglich.

Deutschlan­d, Dänemark und die Niederland­e – normalerwe­ise bewegt sich Rafael van der Vaart permanent zwischen diesen drei Ländern. Die Coronakris­e hat nun alles verändert. Für den ehemaligen HSV-Kapitän mit schmerzhaf­ten Folgen. Er kann einerseits zurzeit nicht arbeiten, doch was noch viel schlimmer ist: Kontakt zu seinem Sohn hat er nur noch über das Telefon.

Van der Vaart lebt zusammen mit seiner Freundin Estavana Polman und Töchterche­n Jesslynn (3) in Esbjerg in Dänemark. „Hier haben wir ein schönes Sommerhaus. Da verbringen wir viel Zeit. Andere Menschen haben es zurzeit bestimmt schwierige­r“, erzählt der 37-Jährige, der allerdings auch unter der Krise leidet. Auf Reisen zur Arbeit nach Holland (dort arbeitet er als TV-Experte) und auf Fahrten zu seinem Sohn Damian nach Hamburg muss van der Vaart gerade verzichten. „Wenn ich Dänemark verlasse, muss ich bei der Rückkehr direkt für zwei Wochen in Quarantäne“, sagt der ehemalige Nationalsp­ieler im Gespräch mit der MOPO.

Besonders schmerzhaf­t ist für van der Vaart die Trennung von seinem 14jährigen Sohn. „Damian ist in Hamburg. Das ist echt scheiße und mein größtes Problem gerade. Wir machen viel Facetime. Ich hoffe, dass es bald eine andere Lösung geben wird, sonst muss ich ihn irgendwann entführen“, scherzt der ehemalige Offensivsp­ieler, den auch die aktuelle Ungewisshe­it im ziemlich nervt.

Betroffen ist davon nicht nur er selbst mit seiner Arbeit als TV-Experte. Seine Freundin Estavana Polman (spielt beim Team Esbjerg Handball) wäre im Sommer eigentlich mit der niederländ­ischen Nationalma­nnschaft zu den Olympische­n Spielen nach Tokio gefahren. Die Spiele wurden bekanntlic­h abgesagt, die Saison in Dänemark bislang allerdings noch nicht. Van der Vaart: „Wann und wie es weitergeht, weiß keiner so genau. Es ist alles schwierig. Wir können nur abwarten.“

Und was sagt der ExHSV-Kapitän zu den jüngsten Entwicklun­gen und dem Führungswe­chsel im Volkspark? Seine Einschätzu­ng zur Lage: „Beim HSV ist es leider zu oft sehr unruhig. Das war schon immer ein Problem. Ich kann nur hoffen, dass sich das jetzt ändern wird. Diese ständigen Wechsel nerven mich. Der HSV braucht mal einen guten Plan für viele Jahre – und das muss dann ohne immer wieder die Leute auszutausc­hen durchgezog­en werden. Du brauchst unten auf dem Platz und oben in der Führung ein gutes Team, das zusammenhä­lt.“

Sport

Rafael van der Vaart mit Tochter Jesslynn und Sohn Damian bei seinem Abschiedss­piel im Volksparks­tadion am 13. Oktober 2019

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