Kommen wir so raus?
„Spiegel“berichtet über Konzeptpapier des Innenministeriums. Es zeigt, wie das öffentliche Leben langsam wieder hochgefahren werden kann
EXIT-PLÄNE DES INNENMINISTERIUMS +++ 500 000 Tests täglich bis Ende Mai +++ Quarantäne-Hotels für Infizierte +++ Mundschutz-Gebot +++ Öffnung der Gastronomie mit beschränkter Gäste-Zahl +++
Einen konkreten Fahrplan gibt es zwar noch nicht. Dennoch werden Szenarien entwickelt, die die Rückkehr zur Normalität nach der Corona-Krise beschreiben. So gibt es ein Konzeptpapier des Bundesinnenministeriums, aus dem der „Spiegel“zitiert. Es zeigt, wie Beschränkungen des öffentlichen Lebens nach und nach wieder aufgehoben werden können.
Schrittweise sollen Wirtschaftsund Industriezweige wieder ihre Arbeit aufnehmen. Dabei soll gelten: Je mehr Kundenkontakt, desto spätere Öffnung – je bessere Schutzmaßnahmen, desto eher. Außerdem soll die gesellschaftliche Relevanz ein Kriterium sein.
➤ Großveranstaltungen, der Betrieb von Clubs und private Feiern sollen aber vorerst verboten bleiben.
➤ Einzelhandel und Gastronomie können wieder öffnen, es soll aber eine Beschränkung der Anzahl der Personen in geschlossenen Räumen geben.
➤ Infizierte sollen zu Hause oder in speziellen Quarantäne-Hotels untergebracht werden, um weitere Übertragungen auszuschließen.
➤ Aufbau einer Test-Infrastruktur: Ziel soll es sein, das Virus nach Aufhebung des Lockdowns unter Kontrolle zu halten. Die Testkapazitäten werden so ausgebaut, dass 80 bis 100 Prozent der Kontaktpersonen von Infizierten innerhalb eines Tages gefunden werden. Die Zahl der Tests soll von derzeit 60 000 auf rund 500 000 pro Tag bis Ende Mai hochgefahren werden.
➤ Es soll ein „Maskengebot“eingeführt werden. Zuvor müsse jedoch sichergestellt sein, dass es überhaupt genügend Mund- und Nasenschutz zu kaufen gibt.
➤ Es sollen einheitliche Kriterien von Bund, Ländern und Kommunen für künftige Maßnahmen geschaffen werden. Bisher geht jedes Bundesland seine eigenen Wege.
➤ Risikogruppen sollen konsequent geschützt werden. Im Zweifelsfall könne das Besuchssperren für Krankenhäuser und Pflegeheime bedeuten; zudem sind regelmäßige Tests für Pflege- und Krankenhauspersonal vorgesehen.
➤ Sanktionen bei Missachtung von Distanzregeln sollen rechtlich verankert werden.
➤ Erste Schulen und Bildungseinrichtungen könnten ebenfalls regional wieder öffnen. Insellösungen seien denkbar, wenn Covid-19-Tests bei Schülern eingeführt werden.
Klar ist jedoch, dass es vor dem 19. April keine Lockerungen geben wird. Mindestens bis zu diesem Tag gelten die Einschränkungen des öffentlichen Lebens, die von der Bundesregierung verfügt worden waren.