Steinmeiers großer Appell
Sein Aufruf zur Solidarität:
BERLIN - Geduld, Disziplin und Solidarität – darauf hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Bürgerinnen und Bürger zu Ostern in der Corona-Krise gemahnt. In einer TV-Ansprache äußerte sich das Staatsoberhaupt am Samstag laut vorab verbreitetem Redemanuskript optimistisch: „Wir können und wir werden auch in dieser Lage wachsen.“Steinmeier sagte, es sei „gut, dass der Staat jetzt kraftvoll handelt – in einer Krise, für die es kein Drehbuch gab.“
Zugleich appellierte er an die Menschen in Deutschland: „Ich bitte Sie alle auch weiterhin um Vertrauen, denn die Regierenden in Bund und Ländern wissen um ihre riesige Verantwortung.“Es war das
Ich bitte Sie alle auch weiterhin um Vertrauen, denn die Regierenden in Bund und Ländern wissen um ihre riesige Verantwortung.
Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident
erste Mal, dass ein Bundespräsident in dieser Form auf ein aktuelles Ereignis eingeht. Normalerweise hält er solche Ansprachen zu Weihnachten.
Die Mehrheit der Deutschen ist zufrieden mit dem Krisenmanagement der Bundesregierung. In einer Befragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur bewerteten 66 Prozent das Agieren des schwarz-roten Kabinetts unter Leitung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Krise eher positiv. Vor zwei Wochen waren es 54 Prozent gewesen. Der Anteil der Unzufriedenen sank in diesem Zeitraum von 38 auf 27 Prozent. Bei einer Schaltkonferenz Merkels mit den Ministerpräsidenten am 19. April wird wohl entschieden, ob Teile der Beschränkungen aufgehoben oder verändert werden können.
Steinmeier appellierte an die Menschen in Deutschland, die Erfahrung der Solidarität in der Krise für die Zeit danach zu bewahren. Nach der Krise werde es eine andere Gesellschaft geben. „Wir können eine Gesellschaft sein mit mehr Vertrauen, mit mehr Rücksicht und mehr Zuversicht“, so der Bundespräsident.