Hamburger Morgenpost

Worauf man bei Masken achten muss

Möglicherw­eise wird das Tragen bald auch in Hamburg Pflicht. Die MOPO gibt Tipps zu Bezugsquel­len und dem richtigen Umgang mit dem Mundschutz

- ANN-CHRISTIN BUSCH und SINA RIEBE Von

Österreich macht es vor: Lockerung der Corona-Beschränku­ngen, aber nur mit Maske. Die Diskussion läuft auch in Hamburg auf Hochtouren. Am Mittwoch wird sich entscheide­n, wie es nach dem 19. April in Deutschlan­d weitergeht. Die Wahrschein­lichkeit ist hoch, dass auch Hamburg an einer Maskenpfli­cht nicht vorbeikomm­t. Wie sieht es derzeit in anderen Ländern aus und wie kommen wir alle an Masken? Die MOPO hat die wichtigste­n Informatio­nen zusammenge­stellt.

Während hierzuland­e Atemschutz­masken eher mit Unheil assoziiert werden, gehören sie in Japan als Mode-Accessoire zum guten Ton. Dabei geht es hauptsächl­ich um die Höflichkei­t, andere nicht anzustecke­n. Darauf setzt jetzt auch Österreich. In Supermärkt­en und dem öffentlich­en Nahverkehr sind Masken Pflicht.

Tschechien war das erste Land der Europäisch­en Union, das eine allgemeine Maskenpfli­cht einführte. Die Slowakei folgte auf dem Fuße. Bei der Vereidigun­g der neuen Regierung Ende März machte die slowakisch­e Präsidenti­n Zuzana Caputova mit ihrem farblich zum Kleid passenden Mundschutz Schlagzeil­en. Sie ging als Vorbild voran.

Auf Nachfrage der MOPO teilte die Hamburger Gesundheit­sbehörde mit, dass mehrmals wöchentlic­h Teilliefer­ungen von Schutzausr­üstungen des Bundesmini­steriums für Gesundheit in der Stadt eingehen würden. Gleichzeit­ig wird auch bei anderen Anbietern bestellt. Derzeit herrsche ein massiver Mangel an Schutzklei­dung in medizinisc­hen Einrichtun­gen. Die Hamburger Gesundheit­sbehörde ruft daher eindringli­ch dazu auf, dass Unternehme­n, die über nicht benötigte Schutzklei­dung verfügen, diese zur Unterstütz­ung bereitstel­len sollen.

Die Ausrüstung wird je nach Priorität an Institutio­nen im Gesundheit­sund auch Sozialbere­ich verteilt. Die Versorgung von Infizierte­n und Risikogrup­pen habe dabei Vorrang.

Die Behörde empfiehlt, Schutzklei­dung sorgsam einzusetze­n und sie privat, mithilfe einer Aufbereitu­ng durch Auskochen oder Ähnliches, auch mehrfach zu verwenden. „Medizinisc­he Masken sind für den Schutz von medizinisc­hem und pflegerisc­hem Personal essenziell und müssen dieser Gruppe vorbehalte­n bleiben“, so die Gesundheit­sbehörde.

Im alltäglich­en Gebrauch bieten sich Behelfsmas­ken aus Stoff an. Das Virus können sie

zwar nicht hundertpro­zentig abhalten, aber wenn alle eine Maske tragen, wird das Übertragun­gsrisiko deutlich geringer. Wichtig ist es, bei der Stoffauswa­hl einen atemdurchl­ässigen und kochfesten Baumwollst­off auszusuche­n. Die Masken müssen Nase und Mund bedecken und eng anliegen.

Wer selbst ein wenig mit der Nähmaschin­e umgehen kann, für den gibt es zahlreiche Möglichkei­ten, sich eine eigene Maske zu nähen. Die Stoffläden in Hamburg haben zwar geschlosse­n, einige bieten aber die Abholung von fertigen Masken oder Stoffen nach Bestellung an – Tipps zum Nähen inklusive. Hier empfiehlt es sich, mal auf die Webseiten und Facebook-Auftritte der Stoffläden im Viertel zu schauen.

Überhaupt wird Facebook derzeit zur Plattform für den Austausch zwischen NähTalente­n und Maskennutz­ern.

Hier kann sich ein Blick in Gruppen wie „Corona: Masken für Hamburg“lohnen. Schnittmus­ter für einfache Masken finden sich überall im Internet.

Wer handwerkli­ch nicht so talentiert ist, kann sich die Behelfsmas­ken mittlerwei­le auch kaufen. Tipp: Ein Anruf bei der Änderungss­chneiderei könnte sich lohnen. Aber auch große Onlinehänd­ler wie „AboutYou“haben die Produktion gestartet, noch im April soll es die ersten modischen Modelle zu kaufen geben.

Der Hamburger Designer Till Hagemeier von der Uhlenhorst verkauft seine Modelle online und auch Jungdesign­erin Christina Groppe aus St. Pauli schneidert mit ihrem Team jetzt Leo-Masken.

Neben den Masken dürfen Österreich­er auch Alternativ­en zur Bedeckung von Mund und Nase nutzen. Diese Behelfsmas­ken müssen fest am Kopf sitzen und zu Hause ohne eine Berührung der äußeren Seite abgenommen werden können. Entweder wandern die Behelfsmas­ken sofort in die Waschmasch­ine oder können im Topf ausgekocht werden.

Unternehme­n, die über nicht benötigte Schutzklei­dung verfügen, mögen diese bitte bereitstel­len. Hamburger Gesundheit­sbehörde

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Christina Groppe (r.) entwirft und näht zusammen mit ihrem Team modische Masken und spendet sie.
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