Hamburger Morgenpost

Das war’s jetzt mit dem Festival-Sommer

Hurricane, Elbjazz, Deichbrand –überall bleibt die Musik aus. Was mit gekauften Tickets geschieht, ist noch nicht geklärt

- ANN-CHRISTIN BUSCH ann-christin.busch@mopo.de

Ein Sommer ohne Festivals: Nachdem die Bundesregi­erung am Mittwoch alle Großverans­taltungen bis zum 31. August untersagt hat, folgten gestern beinahe minütlich die Absagen der Festival-Veranstalt­er. Nur wenige wissen jetzt schon konkret, wie es nach Corona weitergehe­n soll.

Das Hurricane-Festival in Scheeßel, das Elbjazz in Hamburg, das Deichbrand in Cuxhaven, das Wacken Open Air: Fast alle großen Festivals fallen aufgrund der Corona-Krise in diesem Sommer aus.

Für die Fans bleiben nun viele Fragen offen: Was passiert mit den bereits gekauften Tickets? Und wann können überhaupt wieder Festivals stattfinde­n?

Die meisten Veranstalt­er wie FKP Scorpio (unter anderem Hurricane, Deichbrand und Elbjazz) oder die Teams von Wacken und Rock am Ring äußerten sich zwar enttäuscht, begrüßen die Maßnahme der Regierung aber als wichtige Sicherheit­svorkehrun­g.

„Es ist selbstvers­tändlich, dass uns diese Absagen genauso wie die bislang noch nie dagewesene Gesamtsitu­ation sehr traurig stimmen, auch wenn wir die politische Entscheidu­ng zum Schutz der Bevölkerun­g uneingesch­ränkt unterstütz­en. Unser gesamtes Team hat gemeinsam mit unzähligen Beteiligte­n und regionalen Partnern lange auf den Festivalso­mmer hingearbei­tet und ist genauso enttäuscht wie unsere Gäste“, sagt FKP-ScorpioGrü­nder und CEO Folkert Koopmans.

Welche Optionen es für bereits gekaufte Tickets geben wird, ist bisher noch unklar. Man werde die Gäste schnellstm­öglich über weitere Schritte informiere­n, sagte FKP-Scorpio-CEO Stephan Thanscheid­t.

Ähnliches ließen auch die Teams des Wacken Open Air und von Rock am Ring auf ihren Webseiten verlauten. Rock am Ring und Rock im Park hätten in diesem Jahr beide ein Jubiläum gefeiert. Die Festivals sollen nun am zweiten Juniwochen­ende 2021 stattfinde­n.

Das Elektro-Festival Airbeat One ist ebenfalls auf nächstes Jahr verschoben. Ob es Ersatzterm­ine für die anderen Festivals geben wird oder sich die Fans bis nächstes Jahr gedulden müssen, ist bisher nicht bekannt.

Erst kürzlich hatte Virologe Helmut Fickensche­r, Leiter des Instituts für Infektions­medizin an der Kieler Universitä­t, in der „shz“über die Gefahren von Festivals während der Pandemie aufgeklärt.

Es fließe viel Alkohol, die Einhaltung des Sicherheit­sabstands könne nicht immer gewährleis­tet werden.

Außerdem sei das „Rumgrölen“genauso gefährlich wie Niesen und Husten! Komme es in großen Massen zu engen Begegnunge­n, sei das ähnlich gefährlich wie in geschlosse­nen Räumen.

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Ein Sommer ohne Festivals – von Elbjazz bis Hurricane und Wacken nur Absagen

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