Hamburger Morgenpost

Seine Filme begeistert­en das Kinopublik­um

Richard Donner, Regisseur von Hits wie „Lethal Weapon“, wird 90

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Wäre Richard Donner Schauspiel­er geblieben, dann hätte es Filme wie „Das Omen“, „Superman“und „Lethal Weapon“so nicht gegeben. Doch er wechselte hinter die Kamera. Jetzt wird er 90 und könnte nochmals mit Mel Gibson und Danny Glover drehen.

Mit der „Lethal Weapon“-Blockbuste­r-Reihe schaffte es Richard Donner endgültig in die Riege von Hollywoods besten Action-Regisseure­n. Seit 1987 schickte er Mel Gibson und Danny Glover gleich viermal als Polizisten­duo Martin Riggs und Roger Murtaugh mit Witz und vielen lauten Explosione­n in Los Angeles auf Verbrecher­jagd. Zuletzt schlugen die ungleichen Cops 1998 zu. Seitdem wird in Hollywood über einen fünften Teil der Kultserie spekuliert. Dafür könnte Donner, der am 24. April 90 Jahre alt wird, noch einmal den Ruhestand verlassen.

Sie würden daran arbeiten, die letzte Folge auf die Beine zu stellen, ver- riet Produzent Dan Lin im Interview mit dem Magazin „Hollywood Reporter“. Donner, Gibson, Glover und der Rest der Original-Besetzung wollten alle mitmachen, sagte Lin. Es käme nur noch auf ein gutes Drehbuch an.

Die gute Chemie zwischen dem Regie-Veteranen Donner und seinen ergrauten Hauptdarst­ellern ist ungebroche­n. „Er ist ein verdammtes Genie“, begeistert­e sich Gibson auf der Bühne der OscarAkade­mie, als Donner 2017 für seine Karriere eine besondere Würdigung erhielt. „Ich bin der glücklichs­te Mensch der Welt“, erklärte Donner mit Blick auf seine vielen Freundscha­ften, die er über die Jahre in Hollywood geschlosse­n habe.

Der New Yorker stand in den 50er Jahren zunächst auf der Bühne und wollte Filmschaus­pieler werden, als er von Hollywood-Regisseur Martin Ritt zurechtgew­ie.

ä t t a gen. Es ist besser, wenn du Regisseur wirst“, habe ihm Ritt damals empfohlen. Donner nahm den Rat an, gab die Schauspiel­erei auf und wurde Regieassis­tent.

Sein Handwerk lernte er zunächst hinter den Fernsehkam­eras. In den 60er und 70er Jahren drehte er Episoden von Hit-Serien wie „The Twilight Zone“, „Cannon“, „Kojak“und „Die Straßen von San Francisco“.

Dann kam der Film. Für „Das Omen“, die schaurige Geschichte um des Teufels Sohn, der als kleiner Junge in einer Diplomaten­familie aufwächst, konnte er Gregory Peck und Lee Remick in den Hauptrolle­n gewinnen. Der Schocker wurde zum Kassenschl­ager und Donner über Nacht berühmt. Mit „Superman“lieferte er den nächsten Blockbuste­r ab. Bei der OscarVerle­ihung holte „Superman“die Trophäe für die besten Spezialeff­ekte.

Donner hat sich in seiner langen Karriere an fast jedes Genre gewagt. Mit „The Toy – Der Spielgefäh­rte“drehte er eine Komödie um einen verzogenen Sprössling und mit „Die Goonies“einen Abenteuerf­ilm für die ganze Familie. Für die Fantasy-Romanze „Der Tag des Falken“brachte er Michelle Pfeiffer und Rutger Hauer zusammen, für die Western-Komödie „Maverick“engagierte er neben Jodie Foster auch wieder seinen Favoriten Mel Gibson.

Sein bisher letzter Spielfilm ist fast 15 Jahre alt. Im Thriller „16 Blocks“mimt Bruce Willis einen gealterten Cop, der noch einmal zur Bestform aufläuft. Donner erhielt von den Kritikern gute Noten für das Action-Kino mit Tiefgang.

Auch wenn der Regisseur seither keinen einzigen Spielfilm mehr inszeniert hat, ist Donner zusammen mit seiner Frau Lauren Shuler und ihrer gemeinsame­n Produktion­sfirma noch dick im Geschäft. Und vielleicht führt er ja doch noch einmal selbst Regie ...

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Ein eingespiel­tes Team: Richard Donner und seine Ehefrau Lauren Der Okkult-Schocker „Das Omen“mit Lee Remick in der Hauptrolle verschafft­e Richard Donner den Durchbruch als Filmregiss­eur.

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