800 000 Tests sind wöchentlich möglich – nur 300 000 durchgeführt
in Pflegeeinrichtungen sowie das dortige Personal und Mitarbeiter von Arztpraxen mit Symptomen, aber ohne Kontakt zu einer infizierten Person getestet werden. Von Tests ohne Symptome rät das Institut weiterhin ab, da in der Inkubationszeit ein negativer Test nicht aussagekräftig sei.
Virologe Jonas SchmidtChanasit vom Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin fordert im „Spiegel“hingegen, auch Menschen ohne Symptome zu testen. Es sei sinnvoll, außer Patienten und Mitarbeitern in Krankenhäusern und Pflegeheimen auch Menschen ohne Symptome im Umfeld von Erkrankten gezielt zu testen, um eine stille Ausbreitung frühzeitig zu verhindern.
Die Bundesregierung hat nun in einer Kabinettssitzung am Mittwoch darüber entschieden, die Anzahl der Testungen auf das Coronavirus auszuweiten. Von bis zu 4,5 Millionen Tests pro Woche ist die Rede. Besonders gefährdete Menschen wie Bewohner von Pflegeeinrichtungen sollen verstärkt getestet werden.
Ein entsprechender Gesetzesentwurf von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sieht vor, dass die Krankenkassen dabei auch Tests ohne vorherige Symptome bezahlen sollen.
Die Krankenkassen wehren sich jedoch gegen diese Überlegungen. Auf Nachfrage der MOPO bei der Techniker Krankenkasse mit Sitz in Hamburg verwies diese auf den Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV). Der GKV sprach sich für die Massentests zur Eindämmung des Virus aus.
„Die gesetzliche Krankenversicherung kann diese Aufgabe als Auftragsleistung in der aktuellen Krise übernehmen, damit das organisatorisch gut funktioniert, erwartet aber eine Finanzierung aus Steuermitteln“, so Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes.
Fazit: Die Kapazitäten sind vorhanden, doch die Finanzierung ist nicht geklärt.