Hamburger Morgenpost

Vater übergießt Sohn mit Benzin und zündet ihn an

Zuvor drang er mit einem Messer bewaffnet in die Wohnung seiner Ex-Frau ein

- RÜDIGER GÄRTNER r.gaertner@mopo.de

Mit einem Messer bewaffnet war der Mann in die Wohnung seiner Ex-Frau eingedrung­en.

Was für eine unvorstell­bare Tat! Ein Mann ist gestern am frühen Abend in die Wohnung seiner ExFrau in Lurup eingedrung­en. Nach MOPO-Informatio­nen hat er hier vor den Augen der beiden Kinder mit dem Messer auf die Mutter eingestoch­en. Anschließe­nd übergoss er seinen zehn Jahre alten Sohn mit Benzin und zündete ihn an.

Bewohner des Hauses an der Luruper Hauptstraß­e riefen gegen 17.15 Uhr die Feuerwehr und meldeten einen Wohnungsbr­and. Im Hintergrun­d waren Hilfeschre­ie zu hören. Deshalb löste der Einsatzlei­ter sofort die Alarmstufe „Menschrett­ung“aus.

Am Einsatzort angekommen sah der Zugführer offene Flammen aus einer Wohnung schlagen. In den darüberlie­genden Wohnungen standen Menschen an den Fenstern und schrien um Hilfe. Deshalb wurde die 2. Alarmstufe ausgelöst. Rund 60 Retter, darunter vier Notärzte, waren im Einsatz.

Wie die MOPO erfuhr, war der Mann in die Wohnung seiner Ex-Frau und seiner beiden Kinder in der zweiten Etage eingedrung­en. Hier griff er die Mutter mit einem Messer an und verletzte sie schwer. Danach übergoss er seinen Sohn mit einer brennbaren Flüssigkei­t und zündete ihn vor den Augen von dessen Schwester (12) an. Der Junge erlitt schwerste Brandverle­tzungen. Durch die Stichflamm­e wurde auch der Vater schwer verletzt. Umstehende­s Mobiliar geriet in Brand.

Über Drehleiter­n retteten Feuerwehrm­änner die Menschen aus den darüberlie­genden Wohnungen. Mehrere von ihnen hatten eine Rauchvergi­ftung und mussten vom Rettungsdi­enst versorgt werden.

Nach MOPO-Informatio­nen gibt es insgesamt vier Schwerstve­rletzte: darunter die Tochter, die Flammen eingeatmet haben soll, sowie ihr Bruder, dessen Haut zu 40 Prozent verbrannt sein soll. Der Täter erlitt schwerste Verbrennun­gen von 40 bis 50 Prozent.

Außerdem erlitten 15 Bewohner Rauchgasve­rletzungen. Drei Polizisten, die als Erste am Einsatzort angekommen waren und versucht hatten, die Bewohner zu retten, mussten ebenfalls wegen Rauchvergi­ftungen von Sanitätern versorgt werden.

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 ??  ?? Im Hintergrun­d die Wohnung, in die der Mann eindrang. Er griff seine Ex-Frau mit dem Messer an und überschütt­ete seinen zehnjährig­en Sohn mit Benzin.
Im Hintergrun­d die Wohnung, in die der Mann eindrang. Er griff seine Ex-Frau mit dem Messer an und überschütt­ete seinen zehnjährig­en Sohn mit Benzin.
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