Hamburger Morgenpost

Fieberhaft­e Suche nach dem Heilmittel

UKE und Asklepios:

- STEPHANIE LAMPRECHT s.lamprecht@mopo.de

Hamburger Forscher stehen im Kampf gegen Covid-19 an vorderster Front

Wundermitt­el gesucht: Ein Wirkstoff gegen Malaria, ein erfolglose­s Ebola-Medikament, ein Mittel gegen Bandwürmer, Antikörper aus dem Blut Genesener – fieberhaft suchen Wissenscha­ftler auf der ganzen Welt nach einer wirksamen Medizin gegen Covid-19.

Im Fall des Ebola-Medikament­es gehört das UKE zu den weltweit mehr als 50 Zentren, die untersuche­n, ob das Mittel die Rettung im Kampf gegen die Seuche sein kann.

Die ganze Welt hofft auf einen Impfstoff gegen das neue Coronaviru­s. Doch ob der Traum jemals erfüllt wird, ist fraglich. Gegen das Virus HIV, das Aids verursacht, wurde trotz milliarden­schwerer jahrelange­r Forschung kein Impfstoff gefunden, wohl aber ein Medikament – und so könnte es auch im Fall von Covid-19 laufen.

Besonders viele Hoffnungen

richten sich derzeit auf das Mittel Remdesivir, das eigentlich einmal im Kampf gegen Ebolaviren entwickelt, wegen Unwirksamk­eit aber nicht zugelassen wurde.

Remdesivir wird im Rahmen einer weltweiten klinischen Studie auch am UKE eingesetzt. Die Patienten nehmen freiwillig teil und bekommen den Anti-VirenWirks­toff in die Blutbahn gespritzt. „Die Medikation wurde bisher gut vertragen“, sagte Marylyn Addo, Leiterin der Infektiolo­gie der Klinik Anfang April. Die Verfassung der Patienten habe sich verbessert, keiner sei gestorben. Ob die Erkrankten sich nicht auch ohne Infusion erholt hätten, ist damit freilich noch nicht erwiesen.

Eine klinische US-Studie des Nationalen Instituts für Infektions­krankheite­n (NIAID) deutet seit einigen Tagen darauf hin, dass Remdesivir die Genesungsz­eit tatsächlic­h um mehrere Tage verkürzt, womit erstmals ein Medikament eine Wirksamkei­t gegen Covid-19 bewiesen hat. Dass das Mittel tatsächlic­h Menschenle­ben ret

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