Die sozialen Medien, wo sich die Leute derzeit viel aufhalten, sind Ihr Forschungsfeld. Wie ist da die Lage?
„Wie ist die Lage?“heißt der fast tägliche Podcast der Gute Leude Fabrik und der Hamburger Morgenpost. Darin spüren wir tagesaktuellen Fragen nach – zu Wort kommen Macher, Musiker, Models, Mütter und Politiker, genau wie Helfer, Schwestern, Schweißer, Freiberufler. Die Auswahl ist rein subjektiv, aber immer spannend und überraschend. In dieser Woche macht das Asklepios möglich. Die Gespräche finden am Telefon statt. In Folge drei spricht PR-Profi Lars Meier mit Prof. Dr. Katharina Kleinen-von Königslöw. Sie ist Studiendekanin an der Fakultät für Sozialwissenschaften, Journalistik und Kommunikationswissenschaften der Universität Hamburg.
Mein Hauptthema ist die Nachrichtennutzung über soziale Netzwerke, die jetzt eine gesellschaftliche Bedeutung und auch Dramatik bekommen hat, die ich gar nicht so abgesehen hätte. Bisher habe ich bei dystopischen Horrorszenarien versucht, das als Wissenschaftlerin zu bremsen. Momentan sehe ich, dass es schon recht dramatisch ist, weil wir aufgrund der starken Unsicherheit einen unglaublichen Informationshunger haben. Wir suchen nach immer mehr Informationen. Das geht so weit, dass wir auch bei wenig vertrauenswürdigen Informationen landen. Und in diesem Zustand der Unsicherheit sind wir relativ schlecht darin, zu entscheiden, ob eine Information verlässlich ist oder nicht. Wir reagieren unglaublich emotional und lassen uns auch schon mal auf falsche Informationen ein.