NDR: Literatur ist uns wichtig
Nach Kritik an der Einstellung vom „Bücherjournal“: Intendant geht in die Offensive
Nach der Kritik von Schriftstellern und Verlegern an der geplanten Einstellung der NDR-Sendung „Bücherjournal“hat der Sender die Bedeutung der Literatur im Programm betont. „Wenn Veränderungen missverstanden werden, möchte ich diese Missverständnisse aufklären. Wir werden in Zukunft mehr Bücherbesprechungen im Angebot haben als bisher. Und diese werden mehr Menschen erreichen“, teilte der Intendant
des NDR, Joachim Knuth, mit. Es gehe bei der Einstellung der Sendung „Bücherjournal“nicht wie befürchtet darum, den Stellenwert der Literatur im NDR zu mindern. Das Gegenteil sei der Fall. „Vielmehr wollen wir Mittel effektiver einsetzen und uns für Literatur-Berichterstattung starkmachen.“
Künftig werde es unter anderem in der Sendung „DAS!“einmal monatlich einen Buchtipp für Belletristik geben, in dem auch Bücher jenseits von Bestsellerlisten vorkommen. Darunter sollten auch solche Beiträge sein, die bisher im „Bücherjournal“liefen. Diese Rubrik werde auch bei NDR 2 und online zu finden sein. Außerdem werde „DAS!“einmal pro Woche ein Buch und den Autor in den Mittelpunkt der Sendung stellen. Damit erreiche der NDR pro Ausstrahlung ungefähr eine halbe Million Menschen. In der von Julia Westlake moderierten Sendung
„Kulturjournal“werde es zudem weiterhin auch um Bücher und Literatur gehen.
Knuth hatte schon am Mittwoch auf einen offenen Brief reagiert, in dem die Einstellung des „Bücherjournals“kritisiert worden war. Der Intendant verwies darauf, dass der Sender in den nächsten Jahren Einsparungen und Kürzungen in bisher nicht gekanntem Ausmaß vornehmen und gleichzeitig in die digitale Zukunft geführt werden müsse.