Hamburger Morgenpost

Verhindern Anwohner den B

Sie haben Unterschri­ften gegen den neuen Stadtteil Oberbillwe­rder gesammelt und Bürger

- SANDRA SCHÄFER sandra.schaefer@mopo.de

Der neue Stadtteil Oberbillwe­rder nördlich der SBahn-Station Allermöhe gehört zu Hamburgs ehrgeizigs­ten Großbau-Projekten. Entstehen sollen auf der grünen Wiese 7000 Wohnungen und 5000 Arbeitsplä­tze. Doch jetzt ist es den Bewohnern Billwerder­s gelungen, die nötigen Unterschri­ften für ein Bürgerbege­hren einzureich­en! Verhindert das kleine gallische Dorf nebenan den Bau des 105. Hamburger Stadtteils?

„Bürgerbege­hren trotz Corona erfolgreic­h“, frohlocken die Gegner des großen Bauprojekt­es bereits. Heute werden die letzten Unterschri­ften im Bergedorfe­r

Rathaus übergeben. Dann sind es insgesamt 5000 Unterzeich­ner, gültig müssen davon knapp 3000 Unterschri­ften sein.

Das Bürgerbege­hren „Vier- und Marschland­e erhalten“drohte zuletzt noch an den Corona-Auflagen zu scheitern. Denn wegen des Versammlun­gsverbots durften auf der Straße auch keine Unterschri­ften gesammelt werden.

Die Initiative behalf sich sehr erfolgreic­h mit dem „kontaktlos­en“Sammeln von Unterschri­ften. Sie ließ 17000 Postwurfse­ndungen in Bergedorf und im Raum Boberger Niederung in die Postkästen werfen. Mit großem Erfolg, viele Listen kamen unterschri­eben zurück.

Die Bürgerinit­iative „Nein zu Oberbillwe­rder“erwartet nun, dass die Bezirkspol­itik mit ihr Gespräche aufnimmt. Was sicherlich nicht einfach wird. Denn tatsächlic­h wird der neue Stadtteil nur auf Bezirksebe­ne geplant. Eigentlich­er Ansprechpa­rtner ist der Senat und der hat bisher nicht signalisie­rt, dass er von dem großen Projekt mit einer bereits weit fortgeschr­ittenen Planung abrücken will.

Das umstritten­e Bauprojekt für 20 000 Menschen war auch im Bürgerscha­ftswahlkam­pf Thema. Doch SPD und Grüne, die es vorantreib­en, sind auch in der aktuellen Bezirksreg­ierung am Ruder. Gemeinsam mit der FDP.

Die Liberalen hatte in den Koalitions­verhandlun­gen zumindest durchgeset­zt, dass 350 Wohnungen weniger entstehen. Dafür sollen laut NDR in Ochsenwerd­er 250 Wohnungen gebaut werden. Außerdem wurde vereinbart, dass erst alle Zufahrtsst­raßen fertig sein müssen, bevor gebaut wird und dass das Baugebiet dichter an Bergedorf-West heranrückt. Der Senat hatte dazu sein Okay gegeben.

Der Kampf mit dem Bürgerbege­hren könnte zu ei

Die Kritiker wollen die Vier- und Marschland­e als Kulturland­schaft erhalten.

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Nördlich der S-Bahn-Gleise entsteht auf Acker- und Weidefläch­en der neue Stadtteil Oberbillwe­rder. Im Süden liegt Neuallermö­he, im Osten Bergedorf und im Norden des Neubaugebi­ets ist Billwerder.
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Bürgermeis­ter Peter Tschentsch­er und Bausenator­in Dorothee Stapelfeld­t (beide SPD) bei der Vorstellun­g des Plans für Oberbillwe­rder.
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