Preisgünstiger Sparfuchs Von RAINER UNRUH
Bei Hyundai wird einiges aufgefahren, damit Kunden den perfekten Antrieb wählen können – Ganz neu dabei ist der Kona als Hybrid. Und auch da macht er eine gute Figur
Hyundai treibt alternative Antriebstechnologien voran. Dafür investieren die Koreaner nach eigenen Angaben mit 35 Milliarden viel Geld. Die Baureihe Kona ist das Beispiel dafür, was Hyundai kann – denn nach Benziner, Diesel und als pures Elektroauto gibt's ihn nun als auch als Hybriden.
In dieser Variante ist er allerdings nicht fürs reine elektrische Fahren geeignet! Er soll lediglich in den unteren Drehzahlbereichen den Saugmotor unterstützen und ihn vielleicht, auf die laut Werk angegebenen 4,3 Liter auf 100 Kilometer bringen.
Wenn dieser Wert auf der Testfahrt geschafft wird, dann wäre der Kona einer der fettesten Sparstrümpfe Koreas. Einen coolen Namen hat das Auto ja schon, benannt nach einer kleinen Insel Hawaiis. Genießen wir also die Außenansicht des Kona, der mit 4,17 Meter ein Mini-SUV ist. Wie seine herkömmlich motorisierten Brüder, wirkt er proper und dynamisch.
Der Kona ist geräumig. Die Größe ist eher die eines Mittelklasseautos. Das im Hybridmodell eine LithiumIonen-Batterie untergebracht ist, fällt nicht auf. Der Stromspeicher ist unter der Rückbank verstaut und nimmt so kaum Platz weg. Der Kofferraum fasst dennoch 361 Liter oder 3 große Koffer und eine Tasche. Bei umgeklappten Rücksitzen – das Umlegen gelingt übrigens mit einer Hand – gehen 1143 Liter in den Kona Hybrid.
Benzin- und Elektromotor erarbeiten gemeinsam 141 PS. Kombiniert wird ein 105 PS starker 1,6 Liter-Vierzylinder-Benzindirekteinspritzer und ein 44 PS EMotor. Es ist die gleiche Hybrid-Variante die im Io
niq verbaut wurde. Geladen wird die Batterie fahrend, also nicht Plug-In über die Steckdose, sondern nur während der Fahrt als Hybrid. Die Höchstgeschwindigkeit ist mit 160 km/h angegeben, bei der Testfahrt erreichte der Kona locker 170 km/h.
Insgesamt sitzen vier Passagiere in dem Fahrzeug ziemlich bequem. Wer über 1,90 Meter ragt, hat auf Langstrecken dann doch Pro-blemchen.
Atemlos durch die Nacht fährt er nicht, dafür geräuschlos durchs Wohngebiet. Wer die geschmeidige Fahrt liebt, sitzt im Kona richtig. Bei der Testfahrt gefiel diese ruhige Art der Bewegung. Erst bei 100 km/h auf der Landstraße, oder bei 120 km/h auf der Autobahn wird es etwas geräuschvoller im Kona Hybrid, aber nie brummend oder gar störend!
Das Cockpit sieht sehr aufgeräumt aus mit dem 10,25 Zoll Navi-Touchscreen
und mit den Kurzwahltasten, die darunter angebracht sind. Wichtige Funktionen lassen sich vom Lenkrad aus steuern. Im Kona Hybrid wird übrigens erstmals der Telematik-Service „Bluelink“angeboten. Der Fahrer muss sich eine App herunterladen und kann dann z.B. per Fernbedienung die Klimaanlage steuern oder auch das Fahrzeug orten.
Fazit: Der Hyundai Kona Hybrid ist ein sparsames
Familienauto, in dem locker Platz ist für Eltern mit zwei Kindern. Die anvisierten 4,3 Liter Verbrauch durchschnittlich auf 100 km/h wurden während der Testfahrt nicht erreicht. Es wurden dann doch 4,6 Liter. Beeindruckt hat der gute Preis. Ab 26 900 Euro ist der Hyundai Kona Hybrid zu haben. Für die 3 Ausstattungslinien Trend, Style und Premium zahlen Kunden zwischen 1400 und 2200 Euro extra.
Technische Daten: Hyundai Kona Hybrid: Länge / Breite / Höhe: 4,16/1,57/1,80 Meter; Motor: 1,6 LiterVierzylinder-Reihen-Ottomotor; Leistung: Verbrennungsmotor 77,2 kW/105 PS, Elektromotor 32 kW/44 PS; Systemleistung 104 kW / 141 PS; Max. Drehmoment: 265 Nm; Getriebe: automatisiertes 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (6DCT); Beschleunigung: 0 bis 100 km/h: 11,2 Sekunden; Spitzengeschwindigkeit: 160 km/h; Normverbrauch: 4,3 Liter/100 km (kombiniert); CO2-Emissionen: kombiniert 122 g/km (nach WLTP); Preis: ab 26 900 Euro