Verbrenner auf Talfahrt, Elektroautos im Aufwind
Branche verzeichnet deutliche Zuwächse bei E-Mobilität, Plug-in-Hybride legen dreistellig zu
Mal was positiv Positives trotz oder wegen Corona: Während die Verkaufszahlen bei Benzin- und Dieselmodellen dramatisch eingebrochen sind, wurden dagegen im ersten Quartal 2020 in der EU deutlich mehr Elektroautos zugelassen. Dies gab die Branchenorganisation ACEA (Verband europäischer Automobilhersteller) jetzt in Brüssel bekannt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum beträgt das Plus über alle Länder hinweg 6,8 Prozent. Natürlich machen Benziner mit rund 52 Prozent und Diesel mit knapp 30 Prozent nach wie vor den Löwenanteil der Zulassungen aus. Dennoch steigen Nachfrage und Absatz von alternativen Antrieben spürbar an. Die Gründe liegen auf der Hand. Wegen der verschärften CO2 Grenzwerte drücken die Hersteller markenübergreifend immer mehr „Öko“-Modelle in den Markt, um die strengeren Abgasvorgaben zu erreichen. Verfehlen sie mit ihrem jeweiligen CO2 -Flottenaustoss die Emissionsziele, drohen hohe Strafzahlungen. Eine weitere Rolle könnten zudem die längeren Lieferzeiten für Stromer und Co. spielen. Heruntergebrochen auf Deutschland bestätigen sich Zuwachs und Trend mehr als deutlich. Seit Anfang des Jahres gehen die Zulassungen für Elektroautos im Allgemeinen und bei Hybridmodellen im Besonderen geradezu durch die Decke. Sicherlich auch angekurbelt durch die seit Mitte Februar gültige Umweltprämie. Die Auswertungen des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) ergeben sogar zwei- bis dreistellige Zuwächse zum Vergleichszeitraum des Vorjahres. Zwischen Januar und März 2020 verzeichneten die Flensburger gegenüber 2019 bei Vollstromern und insgesamt 25 975 Neuzulassungen ein kumuliertes Plus von 64,4 Prozent. Noch krasser ist der Anstieg bei den Hybriden. Insgesamt rollten 89 540 Teilzeitstromer (+59,2) von den Händlerhöfen, davon 26 419 Plugin-Hybride, was einen bemerkenswerten Zuwachs von 265 Prozent ergibt.