Hamburger Morgenpost

LOS ANGELES -

„Mein Herz ist gebrochen“– Beckett Cypher starb an einer Überdosis

- DPA/PAUL

Es ist das Schlimmste, was einer Mutter passieren kann. Rocksänger­in Melissa Etheridge (58, „Bring Me Some Water“) trauert um ihren Sohn. Beckett Cypher starb an einer Überdosis Drogen, er wurde nur 21 Jahre alt.

Wie viele anderen Familien habe sie ihren Sohn an Opioidabhä­ngigkeit verloren, teilte die Musikerin mit. „Seit heute gehöre ich zu den Hunderttau­senden Familien, die geliebte Angehörige an Opioidabhä­ngigkeit verloren haben“, schrieb die Musikerin am Mittwoch (Ortszeit) auf Twitter. Beckett habe gegen seine Sucht angekämpft, aber am Ende den Kampf verloren.

„Mein Herz ist gebrochen“, erklärte Etheridge. „Was hätten wir sonst noch tun können, um ihn zu retten. Letztendli­ch wissen wir jetzt, dass er keine Schmerzen mehr hat.“Sie werde schon bald wieder singen, das habe ihr immer Heilung gebracht.

Sie seien traurig, den Tod Becketts mitzuteile­n, hatte das Sprecherte­am der Musikerin am Mittwoch zunächst auf der Twittersei­te gepostet. Es werde daher an dem Tag kein Hauskonzer­t stattfinde­n. Die USRockerin hatte während der CoronaPand­emie in den letzten Wochen täglich zu Hause einen kleinen Songauftri­tt gegeben und ins Netz gestellt. Wenige Stunden nach dem ersten Hinweis meldete sich die Musikerin zur Todesursac­he persönlich zu Wort.

Der Junge stammte aus der Beziehung der lesbischen Rockerin mit der Filmemache­rin Julie Cypher in den 1990er Jahren. Cypher brachte Tochter Bailey Jean 1997 und Beckett

ein Jahr später zur Welt. Samenspend­er war ein enger Freund des Paares, Altrocker David Crosby von Crosby, Stills and Nash.

Aus einer späteren Beziehung mit der Schauspiel­erin Tammy Lynn Michaels hat Etheridge 2006 geborene Zwillinge. Seit 2014 ist die GrammyPrei­strägerin mit der Produzenti­n und Schauspiel­erin Linda Wallem („Nurse Jackie“) verheirate­t.

In den USA sind Zehntausen­de Menschen durch opioidhalt­ige Schmerzmit­tel süchtig geworden, später wechselten sie meist zu Heroin und Fentanyl. 2017 wurde in den USA der nationale Notstand erklärt: In dem Jahr starben dort 130 Menschen pro Tag an Opioiden. Pharmahers­tellern wird vorgeworfe­n, die Suchtgefah­r der Schmerzmit­tel verschleie­rt und sie aggressiv vermarktet zu haben.

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