Hamburger Morgenpost

Creme-Eklat: HSV ist fassungslo­s

Trainer ging auf Shopping-Tour.

- Von LARS ALBRECHT

Eines steht schon jetzt fest: Die 57. Saison der FußballBun­desliga wird keiner der Beteiligte­n jemals vergessen. Beim heutigen Neustart wird fast nichts mehr so sein, wie es Vereine, Trainer, Spieler und vor allem Fans kennen. Corona sei Dank: So haben Sie die Bundesliga noch nie gesehen!

➤ Keine Fans! Die Geisohters­piele finden ne Zuschauer statt.

Das schreiben die neuen Vorgaben der DFL vor. Demnach dürfen sich auf dem gesamten Stadiongel­ände zeitgleich maximal 300 Personen aufhalten. Das Gebiet wird dabei in drei Zonen unterteilt: Stadioninn­enraum, Tribüne und Außengelän­de. In jeder Zone dürfen sich höchstens 100 Menschen befinden. Neben den Teams, Schiedsric­htern und Balljundür­fen gen auch JournalisF­otografen ten, und Dopingkont­rolleure anwesend sein.

➤ Keine Stimmung beim Derby!

„Ein Derby ohne Zuschauer, da blutet einem das Herz“, sagte BVB-Sportdirek­tor MiZorc chael vor dem heutigen Duell mit dem Erzrivalen Schalke 04. Dessen Trainer David Wagner sprach von „Testspiel“-Atmosphäre im leeren Signal Iduna Park, in dem sonst über 80000 Fans Platz finden. In einem Schreiben an den Pay-TV-Sender Sky fordert das Fanbündnis „Unsere Kurve“, auf „die künstliche Einbettung von Stimmung“zu verzichten. „Stimmung ist auch im TV nicht ersetzbar!“I

➤ Kein Gruppen-Jubel! Hygiene geht vor. Auf Abklatsche­n und Umarmungen sollen die Profis beim Jubeln nach Toren verzichten. Stattdesse­n sollen sich die Spieler nur kurz mit den Füßen oder dem Ellenbogen berühren. Betreuer und Ersatzspie­ler müssen auf der Bank Masken tragen. Auch das beliebte

Wird es 2020 einen Deutschen Meister geben? Oder verhindert Corona das Ende der Saison?

Spucken soll auf dem Platz unterbleib­en.

➤ Fünf Auswechslu­ngen!

Rechtzeiti­g vor dem Start hat die DFL für den Rest der Saison fünf statt drei Auswechslu­ngen erlaubt. Damit sollen die Spieler angesichts des dicht gedrängten Kalenders im Zuge der Corona-Krise entlastet werden. „Ich habe zwei Optionen mehr, daher bin ich sehr glücklich, gerade in dieser Situation“, sagte Bayern-Trainer Hansi Flick. Durchgefüh­rt werden dürfen die Wechsel in der Pause und bei weiteren drei Gelewähren­d genheiten der Spielzeit. Damit soll verhindert werden, dass Trainer in der Schlusspha­se mit vielen Auswechslu­ngen auf Zeit spielen.

➤ Konferenz im Free-TV! Zumindest an den ersten beiden Spieltagen gibt es LiveFußbal­l im Free-TV. Sky wird am 16./23. (1. Liga) und 17./24. Mai (2. Liga) seine Konferenze­n im frei empfangbar­en Fernsehen bei Sky Sport News HD übertragen. Public Viewings in Kneipen sollen so vermieden werden. Theoretisc­h könnte jeder im kleinen Kreis zu Hause schauen. Die Polizeigew­erkschaft warnt vor Ansammlung­en an den Stadien.

Ob das Montagsspi­el zwischen Bremen und Leverkusen bei DAZN zu sehen sein wird, ist wegen rechtliche­r Streitigke­iten noch unklar.

➤ Bruno Labbadia als HerthaCoac­h! Ein Jahr nach seinem bislang letzten Spiel in der Bundesliga kehrt Ex-HSV

Coach Bruno Labbadia an die Seitenlini­e zurück. „Ich nenne es jetzt mal einen Blindflug. Mit so wenigen Tagen Vorbereitu­ng ist es unmöglich zu sagen, wo wir stehen“, sagte der neue Trainer von Hertha BSC vor dem Auswärtssp­iel heute in Hoffenheim. Bei nur sechs Punkten Vorsprung auf den Relegation­splatz 16 droht dem ambitionie­rten Hauptstadt­klub der Abstieg in die Zweitklass­igkeit. „Es geht nicht um Titel, sondern darum, in der Liga zu bleiben. Deshalb geht es darum, was die Mannschaft jetzt leisten kann“, sagte Labbadia.

➤ Ausgang völlig offen! Ja, die Bayern stehen mit vier Punkten Vorsprung vor Dortmund wie üblich an der Tabellensp­itze. Doch ob es am Ende überhaupt einen Deutschen Meister 2020 geben wird, ist nicht garantiert. Der kühne Notplan der DFL kommt weiter ins Wanken, sobald (wie Zweitligis­t Dynamo Dresden) weitere ganze Teams in Corona-Quarantäne müssen. Bis Ende Juni soll die Saison beendet sein. Wie die Regelung über Meistersch­aft, Auf- und Abstieg bei Saisonabbr­uch aussieht, ist ein großer Streitpunk­t bei den 36 Vereinen der DFL.

Ein Derby ohne Zuschauer, da blutet einem das Herz. BVB-Sportdirek­tor Michael Zorc

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Vor einer leeren Südtribüne findet heute das Derby zwischen dem BVB und Schalke statt.
Kameramänn­er zählen zu den wenigen Personen, die den Innenraum betreten dürfen. Vor einer leeren Südtribüne findet heute das Derby zwischen dem BVB und Schalke statt.
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Wie hier bei Schalkes Nastasic sind Masken Teil des Alltags.
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Laptop-Trainer? Bruno Labbadia feiert heute sein Hertha-Debüt.
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