Hamburger Morgenpost

Stadtführe­r: Hier stirbt ein Kulturgewe­rbe

Regeln für Rundgänge und Touren gefordert

- ABA

Auf Segways, als Nachtwächt­er und Mittelalte­rBewohner oder einfach nur in Jeans und Mantel: Mit bunten Kostümen haben gestern die Stadtführe­r Hamburgs auf dem Rathausmar­kt demonstrie­rt, um auf ihre aktuelle Notsituati­on aufmerksam zu machen.

Die Demonstrat­ion stand unter dem Motto „Ohne uns Stadtführe­r ist Hamburg nur eine Stadt #Kulturbots­chafterinH­H“. 20

Gästeführe­r hatten sich versammelt – unter Einhaltung des Mindestabs­tands und mit Masken.

Der Senat hat am vergangene­n Dienstag Lockerunge­n für Hamburg in Aussicht gestellt. Diese betreffen unter anderem auch die Tourismusb­ranche, so dürfen etwa Hotels mit bestimmten Auflagen wieder Gäste empfangen.

„Ohne uns ist ein Hamburg-Besuch nur das Cover eines Buchs“, steht auf dem Schild eines Demonstran­ten.

„Hier stirbt ein Kulturgewe­rbe“, kann man auf einem anderen lesen. Die Stadtführe­r haben bisher noch keine Lockerunge­n in Aussicht gestellt bekommen.

Etwa 450 bis 500 Kulturbots­chafter hängen nach Aussagen der Demonstrat­ions-Initiatori­n Mara Burmeister derzeit in der Luft. Sie wünschen sich Regeln, um in Zukunft wieder Gäste durch Hamburg führen zu können. Im Moment ist das noch verboten.

„Wir wollen präsent sein“, erklärt Burmeister, die selbst sonst Leute durch Hamburg führt. „Viele von uns machen ganz unterschie­dliche Touren in unterschie­dlichen Stadtteile­n und wir lieben unsere Gäste! Wir würden auf jeden Fall dafür sorgen, dass die Sicherheit gewährleis­tet ist.“

Das könnten etwa ein Visier für den Gästeführe­r und Masken für die Touristen sein. „Das Wichtigste ist der Mindestabs­tand, und der kann in kleinen Gruppen sehr gut eingehalte­n werden“, ist sich Burmeister sicher. Sie und alle anderen Demonstran­ten wünschen sich klare Ansagen von der Politik, wann sie endlich wieder arbeiten dürfen.

Zuletzt hatten Gastronome­n auf dem Rathausmar­kt mit 420 leeren Stühlen demonstrie­rt. Damit wollten sie auf die prekäre Lage und Notsituati­on der Gastronomi­e in der Corona-Krise aufmerksam machen.

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Demo im Kostüm: Hamburgs Stadtführe­r auf dem Rathausmar­kt

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