Hamburger Morgenpost

Ägyptische­r Spion in Merkels Amt

Mann sollte als Angestellt­er des Pressezent­rums Informatio­nen über islamistis­che Muslimbrüd­er in Deutschlan­d sammeln

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BERLIN - Agentenkri­mi in der Umgebung von Bundeskanz­lerin Angela Merkel: Der wegen Spionage für Ägypten aufgefalle­ne Mitarbeite­r des Bundespres­seamtes soll nach bisherigen Erkenntnis­sen keinen Zugang zu geheimen Regierungs­informatio­nen gehabt haben. Seit wann gegen den Mann, der im Besucherdi­enst beschäftig­t war, ermittelt wird, wurde am Freitag nicht bekannt.

Der in Ägypten geborene Deutsche soll schon mehrere Jahre lang für das Amt gearbeitet haben. Für einen Haftbefehl oder eine Anklage reichen die Verdachtsm­omente bislang ganz offensicht­lich nicht aus. Nach Informatio­nen der Deutschen Presse-Agentur vom Freitag stehen aber noch Ermittlung­sschritte aus. Der Generalbun­desanwalt hatte „Bild“am Donnerstag bestätigt, dass gegen den Mann wegen des Verdachts der geheimdien­stlichen Agententät­igkeit ermittelt wird.

Das Bundeskrim­inalamt hatte im Dezember 2019 im Auftrag des Generalbun­desanwalte­s die Wohnung des Mannes durchsucht. Im Verfassung­sschutzber­icht ist von „Exekutivma­ßnahmen“die Rede. Da die Ermittlung­en noch nicht abgeschlos­sen seien, habe man dazu mit der ägyptische­n Regierung noch nicht das Gespräch gesucht, sagte ein Sprecher des Auswärtige­n Amts.

Schwerpunk­t der Aktivitäte­n des ägyptische­n Geheimdien­stes in Deutschlan­d sei es, Erkenntnis­se über in Deutschlan­d lebende Opposition­elle zu gewinnen, stellt das Bundesamt für Verfassung­sschutz in seinem Jahresberi­cht 2019 fest. Der Fokus liegt dabei den Angaben zufolge vor allem auf Angehörige­n der Muslimbrud­erschaft.

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