SCHANZENVIERTEL
Einrichtung ist seit 20 Jahren mitten am Schulterblatt aktiv
Möglichkeiten des Geldverdienens fernzuhalten.
„Durch die reichen Internet-Influencer und die Texte und Videos der LieblingsRapper entsteht häufig der Eindruck: Geld ist Macht“, erklärt Heberlein. Wo das Geld herkomme, sei dann eher Nebensache. Das „Jesus Center“möchte reale Vorbilder schaffen, die in vielen Familien nicht vorhanden sind. Sie zeigen den jungen Menschen neue Betrachtungsmöglichkeiten. Zum Beispiel in Bezug auf die Notwendigkeit eines legalen Jobs oder das schwierige Frauenbild einiger Halbstarker.
Ein wichtiger Part sind die monatlichen Familienessen.
„Ehrenamtliche Omis kochen gesundes Essen für die Kinder und ihre Familien“, sagt der 34-Jährige. „Es geht nicht nur darum, dass die Kinder gesundes Essen beziehungsweise überhaupt eine warme Mahlzeit bekommen, sondern auch um die Tischgesellschaft.“
Ausflüge ins Schwimmbad, in den Freizeitpark oder kleine Reisen in die Lüneburger Heide oder an die Ostsee gehören gerade im Sommer ebenfalls zur Arbeit des „Jesus Centers“. „Viele sind noch nie aus Hamburg rausgekommen, außer vielleicht in ihre Heimatländer“, sagt Heberlein. Sie wollten mit den Ausflügen den Horizont der Kinder erweitern. „Natur erleben ist für viele etwas ganz Neues.“
„Ich möchte, dass die Kinder innerlich groß werden“, sagt Heberlein. Jeder habe das Recht auf eine individuelle Förderung. Es komme immer auf Folgendes an, erklärt er: „Was bringen die Kinder mit, wie ist das Umfeld und was können wir ihnen mitgeben?“Sie seien Tröster bei Liebeskummer, Berater bei Lebensentscheidungen – wie der große Bruder oder das Tagebuch. Die Kinder und Jugendlichen vertrauen den Mitarbeitern des „Jesus Centers“. Und das ist die Grundlage ihrer Arbeit.
Pascal Heberlein (34) ist Pädagogischer Leiter im „Jesus Center“.