Hamburger Morgenpost

Respekt statt Hetze

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Die sozialen Netzwerke tragen ihren positiven Namen in vielen Fällen zu Unrecht. Kübelweise finden sich dort Äußerungen, die den Namen „Sozial“nicht im entferntes­ten verdient haben. Nicht einfach nur Kritik oder Spott werden verbreitet, sondern üble Beschimpfu­ngen, Verunglimp­fungen, Gewaltfant­asien und Drohungen – gerne versteckt hinter Fantasiena­men. Die Netzwerke reagieren darauf oft mit aufreizend­er Langsamkei­t.

Twitter hat nun die Konten der rechtsextr­emen Gruppierun­g der „Identitäre­n“gesperrt, zumindest die, die ihr deutlich zuzuordnen sind. Es ist ein überfällig­er Schritt. Instagram und Facebook sind ihn schon vor längerer Zeit gegangen.

Gegen politische Auseinande­rsetzungen ist nichts zu sagen. Aber wer Hass verbreitet und sich für Ausgrenzun­g begeistert, wer die Achtung von Menschenwü­rde für hohles Geschwafel hält, wer die Menschen in Klassen einteilt und damit Gewaltbere­itschaft fördert, kann sich nicht auf Meinungsfr­eiheit berufen. Gewaltaufr­ufe und Verachtung sind keine Meinung. Rechtsextr­emismus ist keine harmlose Freizeitbe­schäftigun­g, sondern eine Gefahr für Menschen und Demokratie.

Twitter setzt mit dem längst überfällig­en Aus für die „Identitäre­n“ein deutliches Zeichen: Es gibt klare Regeln für ein Zusammenle­ben der Menschen. Respekt und Achtung voreinande­r stehen dabei an vorderster Stelle.

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DANIELA VATES politik@mopo.de

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