Respekt statt Hetze
Die sozialen Netzwerke tragen ihren positiven Namen in vielen Fällen zu Unrecht. Kübelweise finden sich dort Äußerungen, die den Namen „Sozial“nicht im entferntesten verdient haben. Nicht einfach nur Kritik oder Spott werden verbreitet, sondern üble Beschimpfungen, Verunglimpfungen, Gewaltfantasien und Drohungen – gerne versteckt hinter Fantasienamen. Die Netzwerke reagieren darauf oft mit aufreizender Langsamkeit.
Twitter hat nun die Konten der rechtsextremen Gruppierung der „Identitären“gesperrt, zumindest die, die ihr deutlich zuzuordnen sind. Es ist ein überfälliger Schritt. Instagram und Facebook sind ihn schon vor längerer Zeit gegangen.
Gegen politische Auseinandersetzungen ist nichts zu sagen. Aber wer Hass verbreitet und sich für Ausgrenzung begeistert, wer die Achtung von Menschenwürde für hohles Geschwafel hält, wer die Menschen in Klassen einteilt und damit Gewaltbereitschaft fördert, kann sich nicht auf Meinungsfreiheit berufen. Gewaltaufrufe und Verachtung sind keine Meinung. Rechtsextremismus ist keine harmlose Freizeitbeschäftigung, sondern eine Gefahr für Menschen und Demokratie.
Twitter setzt mit dem längst überfälligen Aus für die „Identitären“ein deutliches Zeichen: Es gibt klare Regeln für ein Zusammenleben der Menschen. Respekt und Achtung voreinander stehen dabei an vorderster Stelle.