Hamburger Morgenpost

Syrien droht Hungerkata­strophe

Russland und China blockieren per UN-Veto Hilfsliefe­rungen für das Land

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NEW YORK - Die humanitäre Hilfe der Vereinten Nationen für Syrien steht möglicherw­eise vor dem Aus. Der UNSicherhe­itsrat konnte sich in der Nacht zum Samstag nicht auf die weitere Öffnung von Grenzüberg­ängen für Hilfsliefe­rungen einigen. Eine seit 2014 bestehende Lösung, die die Lieferung von Lebensmitt­eln, Medikament­en und anderen Hilfsgüter­n über zwei Grenzüberg­änge im

Norden des Bürgerkrie­gslandes erlaubte, lief damit in der Nacht zum Samstag aus.

Ein von Deutschlan­d und Belgien eingebrach­ter Vorschlag, bei dem die Grenzüberg­änge Bab al-Salam und Bab al-Hawa bis 10. Januar 2021 offengebli­eben wären, scheiterte am Veto Russlands und Chinas. 13 der Mitglieder des Sicherheit­srats stimmten für die Resolution. Damit erzielte der Sicherheit­srat zum dritten Mal keine Einigung über die Verlängeru­ng der Grenzöffnu­ngen.

Bundesauße­nminister Heiko Maas (SPD) war tief enttäuscht. „Das ist eine bittere Nachricht für Millionen Menschen im Norden Syriens“, schrieb er gestern auf Twitter. „Es muss jetzt zu einem Aufschrei der Weltgemein­schaft kommen“, so Entwicklun­gshilfemin­ister Gerd Müller (CSU)

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