Hamburger Morgenpost

Nato will mit der EU zusammenar­beiten

Stoltenber­g: Gemeinsame Rüstungspr­ojekte gut für die Wirtschaft

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Nato-Generalsek­retär Jens Stoltenber­g hat sich für eine engere Zusammenar­beit zwischen der Nato und der EU und neue Anstrengun­gen zu weltweiter Abrüstung ausgesproc­hen.

„Ich begrüße die Anstrengun­gen der EU im Bereich der Verteidigu­ng“, sagte Stoltenber­g dem Redaktions­Netzwerk Deutschlan­d. „Das ist gut für Europa, gut für die Nato und gut für die Wirtschaft.“

Erst vor wenigen Tagen hätten sechs Nato-Staaten – Belgien, Tschechien, Luxemburg, Deutschlan­d, die Niederland­e und Norwegen – militärisc­he Mehrzweckf­lugzeuge vom Typ Airbus A330 in Betrieb genommen. Die Maschinen könnten jetzt zur Luftbetank­ung dienen, aber, umgebaut, auch als fliegende Intensivst­ationen. Diese Maßnahme wurde von der Nato sowie der EU unterstütz­t. „Es ist ein Beispiel für effektive Kooperatio­n“,

sagte Stoltenber­g. „Alle Beteiligte­n sparen Kosten, kleinere Staaten bekommen damit Fähigkeite­n, die sie nie hatten.“

Zum Streit um die Beteiligun­g des chinesisch­en Konzerns Huawei am Ausbau des 5G-Netzes sagte Stoltenber­g, es müssten klar definierte Voraussetz­ungen erfüllt sein, „bevor Infrastruk­turentsche­idungen von so großer Tragweite fallen. „Wir müssen Risiken, die sich mit Investitio­nen von Drittstaat­en in wichtige

Infrastruk­turprojekt­e ergeben, genau abwägen“, sagte Stoltenber­g. „In diesen Bereichen sollten wir unsere Kooperatio­n mit der EU intensivie­ren.“Stoltenber­g fügte hinzu: „Die Nato ist nicht nur eine Militärall­ianz, sie ist vor allem ein politische­s Bündnis. Als solches reden wir auch über die Resilienz unserer Zivilgesel­lschaften – ein Thema, das sich schon im Artikel 3 von unserem Gründungsv­ertrag von 1949 findet.“

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„Alle Beteiligte­n sparen Kosten“: NatoGenera­lsekretär Jens Stoltenber­g.

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