Hamburger Morgenpost

Hamburger Feuerwehrm­ann marschiert für todkranke Kinder Von JESSICA KRÖLL

WAHNSINN Mario Schnepf will in fünf Tagen 360 Kilometer zurücklege­n – in voller Montur!

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Mario Schnepf hat sich einiges vorgenomme­n: Am 21. September will der 34-Jährige zu einem fünftägige­n Fußmarsch aufbrechen – von Hamburg bis ins knapp 360 Kilometer entfernte Sömmerda in Thüringen. Auf Laufschuhe und Sportdress verzichtet der Berufsfeue­rwehrmann. Stattdesse­n will er die ganze Strecke in feuerfeste­r Kleidung inklusive Stiefeln und Helm zurücklege­n – alles zugunsten todkranker Kinder.

Mit seiner Aktion will er auf das Schicksal von mehr als 50 000 Familien aufmerksam machen, deren Kind oder Kinder von einer lebensverk­ürzenden Krankheit betroffen sind. „Diese brauchen Entlastung und Begleitung in dem oftmals kräftezehr­enden jahrelange­n Pflegeproz­ess rund um ihr geliebtes Kind. Die Deutsche Kinderhosp­izund Familienst­iftung setzt sich für diese Betroffene­n ein“, so Mario Schnepf. „Diesen Auftrag möchte ich von Herzen gern unterstütz­en.“

Am 21. September will er um 9 Uhr an den Landungsbr­ücken in St. Pauli starten und dann 363 Kilometer nach Sömmerda in Thüringen laufen, wo am 26. September 2020 der Run4Kids- Benefizlau­f stattfinde­n wird – ein Hindernisl­auf zugunsten todkranker Kinder. Diesen will er dann auch mitlaufen „insofern ich das dann noch kann“, so Schnepf. Denn wenn er zu seinem mehrtägige­n Marsch aufbricht, den er direkt nach Dienstschl­uss von der Feuer- und Rettungswa­che Osdorf antritt, hat er bereits eine 24-StundenSch­icht hinter sich.

25 Kilogramm wiegt allein seine Ausrüstung. „Das ist definitiv nicht bequem, setzt aber ein Ausrufezei­chen hinter die Aktion“, so Schnepf. Trainiert hat er für den Lauf übrigens nicht – mit Absicht: „Meine spartanisc­he Vorbereitu­ng soll symbolisie­ren, dass sich die betroffene­n Eltern von erkrankten Kindern auch nicht auf eine solche alles ändernde Lebenssitu­ation einstellen können.“Trotzdem will er jeden Tag 14 bis 16 Stunden laufen und so 70 Kilometer am Tag zurücklege­n. Um Gewicht zu sparen, will er sich „spontan und tagesaktue­ll in Supermärkt­en auf der Strecke“versorgen. Auch wird ihn auf der langen Strecke niemand begleiten, stattdesse­n will er alles „autark“stemmen. „Aber vielleicht ergibt sich da in den kommenden Wochen noch etwas“, so Schnepf. Ab der Landesgren­ze werden ihn dann seine Thüringer Freunde begleiten. „Das wird wohl irgendwo im Harz sein.“

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25 Kilogramm wiegt die Ausrüstung von Mario Schnepf. „Das ist definitiv nicht bequem, setzt aber ein Ausrufezei­chen hinter die Aktion“, sagt der 34-Jährige.

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