Total verballert: Hunderte Party-Touris ohne Maske auf Malle
Feiernde ignorieren Corona-Regeln. Regierung will durchgreifen
PALMA - Party, Exzess, nackte Haut: Wie lokale Medien berichten, ist die Lage auf Mallorca am Wochenende völlig außer Kontrolle geraten, Touristen hätten allen Corona-Regeln zum Trotz wild gefeiert und bewusst engen Körperkontakt mit Fremden gesucht. Die Regierung ist in Sorge, bei einer Verschärfung der Maßnahmen drohen allerdings neue Probleme.
„Es schien ganz so, als ob hier niemand etwas von der Corona-Pandemie gehört hätte“, urteilt die „Mallorca Zeitung“: An der Bierstraße an der Playa de Palma wurde am Wochenende wild gefeiert, getrunken und getanzt. Dicht gedrängt tummelten sich Hunderte deutsche Touristen, praktisch niemand habe dabei Maske getragen, niemand habe den vorgeschriebenen Mindestabstand eingehalten, im Gegenteil – die wenigen Menschen, die Masken getragen hätten, seien von den anderen Feiernden ausgelacht worden, so die „MZ“. „Viele der angetrunkenen Gäste feierten Arm in Arm, prosteten sich dicht gedrängt zu oder tanzten in größeren Gruppen.“Die Polizei sei nicht vor Ort gewesen.
Angesichts dieser Entwicklung
wächst die Angst vor einer zweiten CoronaWelle auf der Baleareninsel. „Natürlich habe ich Bammel. Die Deutschen leben einfach in einer anderen Welt“, sagte eine Anwohnerin der Playa de Palma.
Die Regionalregierung hatte am Donnerstag, im Anschluss an erste PartyExzesse, eine Verschärfung der Maskenpflicht angekündigt, die am Montag in Kraft treten sollte. Das Dekret dazu sollte am Freitag kommen – passiert ist aber nichts.
Medien berichten, dass die Tourismus-Branche Druck auf die Regierung ausübt. Viele Buchungen seien nach der Ankündigung schärferer Maßnahmen storniert worden. Die Regierung müsse ihre Maßnahme „überdenken“, forderte die Präsidentin des Hotelierverbandes FEHM, María Frontera. Die Branche sorgt für rund 35 Prozent des Einkommens der Region der Balearen.
Dennoch: Der Frust auf Mallorca wächst. In Online-Kommentaren machen Bewohner der Insel ihrem Ärger Luft. „Eine Schande“, schreibt ein „Última Hora“-Leser, ein anderer Nutzer meint, die Feiernden würden von „der Mafia der Tourismus-Lobby beschützt“.