Hamburger Morgenpost

Immer mehr Sprengstof­fAttacken auf Geldautoma­ten

SCHLESWIG-HOLSTEIN 2020 schon mehr Anschläge als im ganzen Jahr 2019

- MP

Gleich zweimal nahm die

Polizei im ersten Halbjahr

nach Geldautoma­ten-Sprengunge­n im Norden Tatverdäch­tige fest. In vier weiteren Fällen konnten die Täter

entkommen. Insgesamt gab

es 2020 bislang schon mehr

Sprengatta­cken als im gesamten Vorjahr.

Die Zahl der Sprengatta­cken auf Geldautoma­ten ist in Schleswig-Holstein im ersten Halbjahr gestiegen. Es gab sechs vollendete oder versuchte Sprengunge­n, wie eine Sprecherin des Landeskrim­inalamtes der Deutschen Presse-Agentur sagte. Im ersten Halbjahr 2019 hatte es zwei solcher Fälle gegeben, im gesamten Jahr vier.

Eine der Sprengunge­n fand in der Nacht zum 14. Januar mitten in Kiel statt. Dabei erbeuteten die Täter am Arndtplatz Bargeld und verursacht­en hohen Sachschade­n im Eingangsbe­reich eines Mehrfamili­enhauses. Kurz nach der Explosion beobachtet­en Zeugen zwei schwarz gekleidete Männer, die auf Motorder schrauber groß rollern angelegte auch geflüchtet sowie ein Fahndung, Polizeihub- Spürhunde seien. Eine bei zum Einsatz kamen, verlief erfolglos. Mehr Glück hatten Polizisten nach einer Sprengatta­cke in Elmshorn (Kreis Pinneberg) am 28. Mai. Zeugen hörten den lauten Knall und sahen mehrere Personen flüchten. Im Gepäck hatten sie Geldkasset­ten des gesprengte­n Automaten. Weil ein Anwohner ein fremdes Fahrzeug in einem Wohngebiet meldete, dehnte die Polizei die Fahndung auf das Stadtgebie­t von Rellingen aus. Kurze Zeit später nahmen Ermittler zwei Tatverdäch­tige fest. Beide sitzen in Untersuchu­ngshaft, ein dritter Tatverdäch­tiger ist noch auf freiem Fuß.

Nach einer weiteren Tat in der Nacht zum 16. Juni in Kaltenkirc­hen (Kreis Segeberg) nahm die Polizei ein Duo fest. Ein 18-Jähriger und sein 25 Jahre alter mutmaßlich­er Komplize sitzen ebenfalls in Untersuchu­ngshaft. Mitarbeite­r

eines Sicherheit­sdienstes der Bank hatten beobachtet, wie zwei Personen durch Einleitung eines Gasgemisch­s den Geldautoma­ten sprengten, und informiert­en die Polizei.

Weil vor der Bank schon eine Polizeistr­eife wartete, konnten die Täter den dort geparkten Fluchtwage­n nicht mehr nutzen. Sie ließen einen Teil der Beute zurück und flüchteten zu Fuß. Dabei verloren sie einen weiteren Teil der Beute. Ihre Festnahme erfolgte später in Kaltenkirc­hen.

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Abgesperrt­er Tatort nach der Geldautoma­tenSprengu­ng im Januar in Kiel

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