Hamburger Morgenpost

Von THOMAS HIRSCHBIEG­EL

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Kiez-Größe Carsten Marek macht in der Corona-Flaute im Rotlichtmi­lieu aus der Not eine Tugend. Gestern eröffnete er sein Großbordel­l „Babylon“in Hammerbroo­k neu, und zwar als Beachclub. So wird der Bordell-Boss zum „Beach Boy“.

Entspannt sitzt der 60-Jährige vor einem Springbrun­nen, lässt feinsten Sand durch seine Finger rieseln und sagt: „Wir wollen ganz neue Gäste herlocken.“

Dort, wo sonst bis zu 100 Frauen anschaffen gingen, kann jetzt jedermann gegen zehn Euro Eintritt (inklusive eines Softdrinks) einfach mal gucken. Obwohl es keinen käuflichen Sex gibt, ist der Eintritt erst ab 18 Jahren erlaubt.

Im März musste Marek das „Babylon“an der Süderstraß­e nach zehn Jahren schließen. Frühestens im September wird die Ausübung der Prostituti­on in Hamburg wieder gestattet sein. Doch die Miete muss Marek für das fast 4000 Quadratmet­er große Gebäude auch während der Covid-19Pandemie zahlen.

Also kam er auf die Idee mit dem Beachclub. Prompt benannte Marek das ehemalige Bordell in „Beach Wellness-Center Babylon“um.

Im Eingangsbe­reich entstand mit tonnenweis­e feinstem Sand eine Strand-Landschaft mit Eisbar und Liegen.

Ein Bier kostet hier 3,50 Euro, Longdrinks 8,50 Euro.

Und wer neugierig ist und schon immer mal einen Puff von innen sehen wollte, kann dann ganz entspannt das Rotlicht-Etablissem­ent besichtige­n.

Carsten Marek: „Bordelle, wo es nur Sex gibt, das sind Auslaufmod­elle. Künftig muss man den Gästen mehr bieten.“

Wenn der Beachclub gut angenommen wird, soll er auch nach der CoronaSchl­ießung des „Babylon“bestehen bleiben.

„Fight Hard“steht auf dem schwarzen T-Shirt des ExBordelli­ers. Nein, aufgeben will Marek in der Krise nicht, obwohl er sagt:„Wir kämpfen ums Überleben ...“

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