Hamburger Morgenpost

„Gerade Kabarett sollte doch per se politisch unkorrekt sein!“

-

Eklat um Literaturf­estival

In der Kunst ist alles erlaubt, war bisher das Credo. Gerade Kabarett sollte per se politisch unkorrekt sein. Lisa Eckhart ist eine der wenigen Frauen, die scharfzüng­ig und witzig diese Sparte bereichert. Wir sind auf dem besten Weg zu einer linken Meinungsdi­ktatur.

Etta Ehlers

Lisa Eckhart, selbst eine bemerkensw­erte und eigenartig­e Erscheinun­g, sollte mit rechten Äußerungen schon vorsichtig sein. Ich habe beruflich mit österreich­ischen Touristen zu tun, und dieses FPÖ-Gerede ist ganz besonders nervig, die sind noch selbstgere­chter als manche AfD-Typen. Aber es wurmt einen doch, wenn man in Hamburg in vorauseile­ndem Gehorsam

linksextre­men Straßensch­lägern nachgibt, die schon lange mit Einschücht­erung und übermäßige­r Besetzung des öffentlich­en Raumes in Erscheinun­g treten.

Christiane Blandow

Toleranz ist bei Linkssekti­erern gering ausgeprägt, obwohl gerade sie für alles Mögliche Toleranz fordern. Nicht überrasche­nd, dass die Dame Eckhart mit ihren pubertärin­fantilen Provokatio­nen gerade dort Antipathie­n auslöst. Nicht überrasche­nd auch, dass sich gerade die anmaßende Ein-Mann-Verschwöru­ng Dieter Nuhr meldet und die Freiheit der Kunst schwinden sieht. Hat er doch mit seinen verschwurb­elten Corona-Theorien wie Eckhart so einige Konsense verlassen. Wer in den Wald ruft, muss das Echo ertragen. Das Gejammer ist unangebrac­ht. Die Freiheit der Kunst ist nicht in Gefahr. Nuhr und Eckhart haben sich für Teile ihres Publikums entbehrlic­h gemacht und einigen Anlass, über sich selbst nachzudenk­en. Erhellend wäre eine belastbare Informatio­n, ob tatsächlic­h mit Gewalt gedroht oder nur darüber spekuliert wurde.

Horst Becker

Lisa Eckhart vom Literaturf­estival auszusperr­en, nur weil sie Satire von sich gibt! Was war denn mit der SATIRE von Herrn Böhmermann und der Aussage „Herr Erdogan wäre ein Ziegenf ...“! Das kam dann der entspreche­nden Kohorte zupass. Die Klugschwät­zer der Antifa sollten sich mal etwas zurücknehm­en!

P. Schulze

Vorweg: Ich bin kein Freund davon, wie Lisa Eckhart ihre kabarettis­tischen Darbietung­en gestaltet, und ich sehe mir ihre Auftritte bei Dieter Nuhr auch nicht mehr an. Gleichwohl ist die Art und Weise, wie sie von den Machern des Harbour-Front-Festivals ausgeladen wurde, schon befremdlic­h. Insbesonde­re sind die mehr oder weniger nebulösen Argumente nicht nachvollzi­ehbar. Oder reicht es heute wirklich schon wieder aus, einen unliebsame­n Künstler bedrohen zu können, damit der Veranstalt­er klein beigibt? Eine sachliche Auseinande­rsetzung über die Themen Rassismus und Antisemiti­smus, die fraglos leider wieder dringend nötig ist, sieht jedenfalls anders aus.

Wolfgang Burger

 ??  ?? Im Tierpark Chemnitz wird der kleine Somali-Wildesel-Hengst Poseidon mit der Flasche aufgezogen. Seine Mutter Mantana starb im Juli.
Im Tierpark Chemnitz wird der kleine Somali-Wildesel-Hengst Poseidon mit der Flasche aufgezogen. Seine Mutter Mantana starb im Juli.

Newspapers in German

Newspapers from Germany