Hamburger Morgenpost

Süchtig nach Glücksspie­l: Was tun?

Corona lässt Online-Spielbanke­n boomen. Hilfe gibt es morgen am Beratungst­elefon

- Von OLAF WUNDER

Die Corona-Pandemie belastet viele Menschen. Auf der Suche nach Ablenkung ist mancher im Internet auf Online-Spielbanke­n gestoßen. Hierhin trieb es auch Menschen, die früher schon um Geld gespielt hatten, nun aber vor den verschloss­enen Türen der Spielhalle­n standen.

Sucht-Experten schätzen Online-Glücksspie­le als besonders riskant ein. Sie stehen immer zur Verfügung, die rasche Spielfolge hat hohes Suchtpoten­tial, der Überblick über die Einsätze geht schnell verloren und außerdem kann man bei diesen illegalen Spielen schnell betrogen werden.

Das Spiel um Geld ist in Deutschlan­d generell weit verbreitet. Aktuelle Studien der Bundeszent­rale für gesundheit­liche Aufklärung (BZgA) zeigen: Rund 40 Prozent der 16- bis 70-Jährigen haben im vergangene­n Jahr an Spielautom­aten, bei Sportwette­n und bei Onlinespie­len gezockt. Eine halbe Million Menschen in Deutschlan­d sind bereits süchtig nach dem Glücksspie­l. Sie machen riesige Schulden, haben keine Zeit mehr für Familie und Freunde, erfinden Ausreden, um ihre Leidenscha­ft zu vertuschen …

Gemeinsam mit der Bundeszent­rale für gesundheit­liche Aufklärung führt die MOPO eine Telefonakt­ion durch: Welche Anzeichen lassen eine Glücksspie­lsucht vermuten? Wie kann sie geheilt werden? Wie spricht man Menschen an, die dem Glücksspie­l verfallen sind? Was tun, wenn der Betroffene weiterspie­len will? Morgen, 30. September, von 12 bis 18 Uhr werden Dorothee von Canal und Marie-Luise Theunissen-Spitzley vom Beratungst­elefon Glücksspie­lsucht der Bundeszent­rale für gesundheit­liche Aufklärung (BZgA) alle Fragen beantworte­n. Die Beratung ist anonym, die Telefonnum­mer kostenlos: 0800137 27 00.

 ??  ?? Glücksspie­l ist weit verbreitet und kann süchtig machen.
Glücksspie­l ist weit verbreitet und kann süchtig machen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany