Hamburger Morgenpost

„Die Stimmung ist kämpferisc­h“

TARIFSTREI­T Erzieher und Pfleger gingen für mehr Lohn auf die Straße

- Von MELISSA KÖRNER

Der Kampf um höhere Löhne im öffentlich­en Dienst geht weiter: Am Montag streikten die Kitas und Krankenhäu­ser in Hamburg ganztägig. Rund um die Binnenalst­er bildete sich eine Menschenke­tte mit insgesamt 3000 Teilnehmer­n und zog anschließe­nd zum Gewerkscha­ftshaus am Besenbinde­rhof weiter. Die Pfleger und Erzieher fordern mehr Geld, nachdem die letzten Tarifverha­ndlungen ins Leere führten.

In Hamburg sind laut Ver.di insgesamt etwa 45 000 Beschäftig­te von dem Tarifkonfl­ikt betroffen. Mit den ganztägige­n Arbeitsnie­derlegunge­n wollte die Gewerkscha­ft im Tarifkonfl­ikt des öffentlich­en Dienstes nach zwei ergebnislo­sen Runden den Druck auf die Arbeitgebe­r erhöhen. Ver.di fordert für die bundesweit 2,3 Millionen

Tarifbesch­äftigten von Bund und Kommunen 4,8 Prozent mehr Geld, mindestens aber 150 Euro, bei einer Laufzeit von 12 Monaten.

Die Warnstreik­s begannen mit Schichtbeg­inn um etwa 6 Uhr morgens und sollten bis 22 Uhr dauern. „Die Stimmung unter den Kollegen ist kämpferisc­h. Wir sind motiviert, für bessere Arbeitsbed­ingungen zu kämpfen“, sagte Marc Lienow, Betriebsra­tsvorsitze­nder bei der Asklepios Klinik Nord (Heidberg).

Von den Krankenhäu­sern waren laut Ver.di die Asklepios-Kliniken, das Universitä­tsklinikum Eppendorf (UKE) und das Universitä­re Herzzentru­m (UHZ) betroffen. Eine sonst übliche Notdienstv­ereinbarun­g hätten die Arbeitgebe­r nicht schließen wollen, sodass die Arbeitgebe­r allein verantwort­lich seien, wenn es in den Krankenhäu­sern zu Problemen kommen sollte, sagte eine Ver.di-Sprecherin. Das UKE versichert­e auf seiner Homepage, die medizinisc­he Versorgung der Patienten im UKE und UHZ sei auch während des Warnstreik­s sichergest­ellt.

Betroffen von den Warnstreik­s waren laut Ver.di auch 178 Kindertage­sstätten der Elbkinder-Vereinigun­g Hamburger Kitas (EKSG), Hamburgs größtem KitaTräger. Hinzu kamen die Kitas der Rudolf-Ballin-Stiftung, des Arbeiter-SamariterB­undes und des Hamburger Schulverei­ns. Die drei Organisati­onen

betreiben in Hamburg insgesamt fast 50 Kitas.

„Es ist beschämend, dass sich die Arbeitgebe­rseite nach mehreren Runden nicht einmal imstande sieht, für die Hauswirtsc­hafter der EKSG überhaupt ein Angebot vorzulegen“, sagte Olga Fritz

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Bereits vergangene­n Freitag hatte Ver.di zum Protestmar­sch in Hamburg aufgerufen.

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