Hamburger Morgenpost

Plötzlich ist Feuer drin!

SUPERCUP München und Dortmund wollen im Prestigedu­ell ihre Bundesliga-Pleiten vergessen

- Von FOLKE HAVEKOST

Es ist der Cup der Verlierer: Zwei Mannschaft­en aus dem Bundesliga-Mittelfeld spielen morgen in der Allianz Arena den deutschen Supercup aus. Der Siebte Bayern München empfängt den Zehnten Borussia Dortmund - beide Mannschaft­en wollen ihre jüngste Liga-Pleite vergessen machen.

„Das ist doch eine sehr schöne Möglichkei­t, zurückzusc­hlagen“, meinte Thomas Müller nach der 1:4-Schlappe der Bayern bei Hoffenheim, bei der man dem Triple-Gewinner seine Müdigkeit ansehen konnte. Als Entschuldi­gung wollte kein Münchner das kräftezehr­ende Programm gelten lassen, am wenigsten Manuel Neuer: „Wir suchen keine Ausreden und wissen ja, dass alle paar Tage ein Spiel ist. Das müssen wir annehmen.“

Auf der Suche nach frischen Kräften kommen die Bayern auf dem Transferma­rkt nicht recht voran. Der umworbene Sergino Dost wird wohl von Ajax Amsterdam zum FC Barcelona wechseln und nicht an die Isar. „Für keinen Klub ist es einfach, die Corona-Situation ist schwierig“, kommentier­t Sportchef Hasan Salihamidz­ic.

Dortmunds Jugendstil holte sich beim 0:2 in Augsburg erste Beulen. Trainer Lucien Favre mahnt „Geduld, Geduld, Geduld“an, doch die werden sich die schwarz-gelben Talente gegen Bayern kaum leisten können.

Bereits zum neunten Mal treffen die Münchner und die Dortmunder im Supercup-Duell aufeinande­r, wegen Corona erstmals vor leeren Rängen. Der sportliche Wert des Pokals ist überschaub­ar, vielleicht auch deshalb haben die Borussen bislang mit 5:3 die Nase vorn. In der Bundesliga gingen die Duelle in München zuletzt klar aus: 6:0, 5:0 und 4:0 für die Bayern.

Dortmunds Sportchef Michael Zorc fürchtet kein weiteres Debakel, sondern freut sich auf „ein Prestigedu­ell, das allein aufgrund der Paarung seinen Reiz hat“. Es ist die Chance zur Revanche.

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Dortmunds Supertalen­t Erling Haaland blieb beim 0:2 in Augsburg blass.
Bayern-Torjäger Robert Lewandowsk­i wurde in Hoffenheim lange geschont. Dortmunds Supertalen­t Erling Haaland blieb beim 0:2 in Augsburg blass.

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