Hamburger Morgenpost

Wer bucht, der soll auch kommen

- JULIAN KÖNIG julian.koenig@mopo.de

Neulich hatte ich richtig Glück. Da rief ich bei meiner Stamm-Friseurin an und wollte einen Termin vereinbare­n. Vielleicht in einer Woche, so mein Plan, eventuell auch in zwei. Termine sind ja rar in diesen Tagen. „Könntest du auch gleich?”, fragte sie direkt. Ihr habe kurzfristi­g eine Kundin abgesagt. Der Grund? Kratzen im Hals. Später erzählte sie mir, dass fast täglich Leute nicht erscheinen, sie dadurch immer wieder Lücken im Plan hat – und eben einen Verdiensta­usfall. Genau das ist ein riesiges Problem in vielen Branchen. Vor Corona konnten kurzfristi­ge Absagen durch Laufkundsc­haft abgefedert werden, doch aktuell lässt die Lage dies kaum zu. Ich kann daher gut verstehen, dass viele Dienstleis­ter entspreche­nd Gebühren bei späten Absagen nehmen. Vor allem in der Gastro (S. 11) ist die Lage bedrohlich, jeder freie Tisch bringt die Wirte weiter an ihre

Existenzgr­enze.

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